Gewerbeverein fordert, dass via ÖBB, Budget wesentlich saniert wird!
Von 1937! bis 2002! wurde Personalstand um mickrige 13,7 % reduziert!
Wien (pts010/07.01.2003/09:49) Vergleicht man die Personalstände der ÖBB 1937: 55.537 mit 2002: 48.500 dann liegt die Frage nahe, was wurde bei den Staatsbahnen seit 65 Jahren rationalisiert? Grundsätzlich weiß man auch im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV), dass die ÖBB vor 65 Jahren ein etwas anderes Aufgabenprofil hatte, als heute. Wenn allerdings der ÖBB-Bundeszuschuss mit 4,1 Milliarden Euro derzeit ein Zehntel der gesamten heimischen Steuereinnahmen beträgt, dann ist die Forderung nach einem Beginn einer ÖBB-Sanierung mehr als überfällig!
Simpel dargestellt, ist es Aufgabe der ÖBB Menschen und Waren von A nach B zu transportieren. Das war 1937 nicht anders als 2002. Wesentliche Unterschiede sieht man im ÖGV allerdings:
* Obwohl in der Zwischenkriegszeit die Elektrifizierung der ÖBB zügig voranging, ist wohl die Infrastruktur für den damals üblichen Dampfbetrieb bestimmt wesentlich aufwändiger als es heute.
* Moderne Buchungssysteme müssten im Inkassobereich maßgebliche Einsparungspotenziale gebracht haben.
* Das Streckennetz 1937 war durch zahlreiche mittlerweile gesperrte Nebenbahnen um einiges umfangreicher als heute.
* Bedenkt man, dass die Sicherung von Bahnübergängen 1937 noch händisch erfolgte, dann ist auch hier ein enormes Einsparungspotenzial erkennbar. Darüberhinaus war damals jede Bahnhaltestelle, jeder Mini-Bahnhof personell stark besetzt.
Wieso man in 65 Jahren markanter Produktivitätssteigerungen lediglich 13,7% Personaleinsparungen zuwege brachte, ist allerdings zu analysieren. Da hat wohl das Management nicht sehr viel weitergebracht.
Dass dafür der Steuerzahler ein Zehntel seiner Abgaben für die ÖBB berappen muss, ist für niemanden einsehbar. In der noch gültigen Regierungserklärung wird dem Sanierungsfall ÖBB wesentlicher Raum zugebilligt. Passiert ist auch in dieser Legislaturperiode nichts - im Gegenteil: das tägliche Zeitungsstudium zeigt uns, dass die ÖBB in ihrem Serviceverhalten brutal ihre Monopolstellung ausnützt. Der ÖGV schätzt das Einsparungspotenzial bei der ÖBB auf gut 30 Prozent. Dies würde auch eine Personalredimensionierung von 1937 bis 2002 bringen, die dem Produktivitätszuwachs Rechnung trägt!
So gesehen ist die nunmehrige Ansage der ÖVP, endlich die ÖBB zu sanieren, längst überfällig!
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