pts20030402034 Bildung/Karriere, Technologie/Digitalisierung

Eine Frage der Didaktik: Notebooks an Österreichs Schulen

Symposium "E-Learning in Notebook-Klassen" an der Donau-Universität Krems


Krems (pts034/02.04.2003/15:11) "Die Verwendung neuer Technologien im Unterricht wird den Lehrer nie ersetzen. Vielmehr geht es in der Schule ebenso wie in der Wirtschaft darum, Notebooks und andere Technologien als Hilfsmittel in den Arbeitsalltag einzubinden", resümierte der neu bestellte Leiter des Zentrums für Bildung und Medien der Donau-Universität Krems, Univ.-Doz. Dr. Michael Wagner, die Ergebnisse des 2. Notebook-Symposiums zum Thema "E-Learning in Notebook-Klassen" am 1. April 2003.

Während sowohl für das Selbststudium als auch für klassische Lehrsituationen bereits ausgereifte Technologien zur Verfügung stehen, sieht Univ.-Prof. Dr. Alois Ferscha vom Institut für Praktische Informatik der Universität Linz vor allem bei der technologischen Unterstützung des teamorientierten Lernens noch Handlungsbedarf. Sein visionärer Zukunftsentwurf dazu sind mobile Team-Lernumgebungen für E-Learning, in denen die Interaktion zwischen den Teammitgliedern und der Lernprozess über ihre in mobilen Endgeräten abgelegten "digitale Auren" automatisch unterstützt wird.

Ungeachtet dieser noch fernen Zukunftsvision waren sich die Symposiumsteilnehmer jedoch darüber einig, dass die technischen Probleme rund um klassische E-Learning-Anwendungen weitestgehend gelöst sind. Nun gehe es vor allem um die methodisch-didaktischen Fragestellungen des Notebook-Einsatzes im Schulunterricht, meinte etwa Univ.-Prof. DDr. Gerhard Ortner von der FernUniversität Hagen. Vor dem Hintergrund seiner eigenen langjährigen Erfahrungen im Fernunterricht plädierte Ortner dafür, den Einsatz von neuen Technologien wie Notebooks im Unterricht in erster Linie vom individuellen Lernvermögen der Lernenden abhängig zu machen.

Eine Studie des Instituts für Bildungspsychologie und Evaluation der Universität Wien und der Unternehmensberatung Arbor Management Consulting zum Thema "E-Teaching und E-Learning in Notebook-Klassen", deren Zwischenergebnisse auf dem Symposium präsentiert wurden, stellt dem Notebook-Einsatz in den 25 untersuchten österreichischen Schulklassen ein insgesamt gutes Zeugnis aus. Während die oft geäußerten Befürchtungen, dass die Verwendung von Notebooks im Unterricht zur Verminderung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, schlechteren Noten oder Computer-Suchtverhalten führe, durch die Studienergebnisse widerlegt werden konnten, wurden die angenommenen positiven Auswirkungen durchwegs bestätigt. So hätte sich laut Studien-Autorin Univ.-Prof. DDr. Christiane Spiel von der Universität Wien gezeigt, dass Notebook-Schüler bei der Bewältigung von Organisationsaufgaben, in Fragen des Informationsmanagements sowie beim Verständnis von Teamarbeit besser abschnitten als Kontrollklassen ohne Notebooks. (kpr)

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