pts20030605002 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Gewerbeverein: Woran erkennt der Unternehmer Organisierte Kriminalität?

Interessantes Symposium von Landesverteidigungsakademie, BMI und ÖGV!


Wien (pts002/05.06.2003/08:05) Die Kooperation zwischen der Landesverteidigungsakademie (LVAk) und dem Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) entwickelt sich weiterhin pragmatisch und exzellent. Davon konnten sich trotz Streiktages zahlreiche Wirtschaftstreibende und Manager bei einer Veranstaltung im Palais Eschenbach zum Thema: "Woran erkennt der Unternehmer Organisierte Kriminalität?" überzeugen.

Der Leiter Analyse des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (.BVT) im BMI, Alfred Gulder und dessen Spionageabwehr-Experte Wilhelm Drumbl zeigten an Hand von eindrucksvollen Beispielen, wie rasch man sich in der Organisierten Kriminalitätsszene befindet, ohne es zu merken.

An sich bedarf die Verfolgung der Verletzung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen einer Privatanklage. Nur wenn Österreich ein Nachteil durch eine derartige Handlung entsteht, mutiert dies zum Offizialdelikt.

Zwischen 1979 und 2002 gab es zu beiden Delikten 188 Anzeigen, 27 davon führten zu Verurteilungen. Tatsächlich sind die Zahlen weit höher, da damals Übergriffe von Ex-DDR-Agenten bewusst bagatellisierend behandelt wurden. Ein weiterer Faktor ist die Dunkelziffer, da Unternehmen aus Sorge vor Imageverlust oft Anzeigen unterlassen.

Auftragsspionage im Wirtschaftsbereich wird zu 39% von der Konkurrenz, zu 19% von Kunden, zu 9% von Lieferanten und nur zu 7% von Geheimdiensten betrieben. "Beste" Spione sind enttäuschte eigene ehemalige Mitarbeiter.

Gulder warnte insbesondere von der Spionage aus mobilen Datenträgern. Selbst erlebt hatte er, dass ihm sein Laptop auf einem israelischen Flughafen von den Behörden eine volle Stunde amtlich abgenommen wurde. Was mit den gespeicherten Daten passierte, braucht wohl nicht betont zu werden.

46% der TOP-500 Unternehmen Österreichs waren in den vergangenen fünf Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität. 8000 Delikte wurden angezeigt. Der wirtschaftliche Nachteil: 1,2 Mrd. EUR jährlich, exklusive Folgeschäden.

Neben vielen anderen Abhilfen empfiehlt sich eine Sicherheitsprüfung seitens .BVT oder dem HeeresAbwehramt. Je nach Sicherheitsstufe von vertraulich bis streng geheim belaufen sich die Kosten auf 250 bis 740 EUR; Dauer 6 Wochen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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