Gewerbeverein wundert sich über Ärzte, die gegen ihre Patienten streiken!
Die Geiselnahmen von Unbeteiligten werden nunmehr kurios bis kriminell!
Wien (pts015/02.06.2003/09:55) Warum Patienten darunter leiden müssen, weil eine verunglückte Pensionsreform in der Gesetzes-Pipeline klemmt, kann ein normaler Mensch nicht verstehen. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) empfiehlt den Angestellten - natürlich auch Ärzten - der Unfallkrankenhäuser ein sehr eingeschränktes Programm für den morgigen Streiktag. Damit hat die Gewerkschaft den Bogen noch weiter überspannt. Bisher wurde ja "nur" die Wirtschaft in Geiselhaft für etwas genommen, wofür sie ja wohl wirklich nichts kann - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Aus der Empfehlungsliste an die AUVA-Bediensteten:
* Physiotherapien werden nicht durchgeführt.
* Geplante Operationen sollen vorerst nicht abgesagt werden, da sich die Entscheidung der Verhandlungspartner sehr kurzfristig ändern könnte.
* In den Ambulatorien läuft ein Band mit Informationen.
* Ein zentraler Telefondienst sollte von einem geschulten Mitarbeiter (Betriebsrat) besetzt sein.
* OP/Labor/Psychologen/Sozialarbeiter/Röntgen, etc.: Streik
Nachdem die Empfehlung von keinem Arzt unterzeichnet ist, bleibt zu hoffen, was verantwortungsvolle Ärzte mit dieser "patientenfreundlichen Aufforderung" der Gewerkschaft tun werden: Zerreißen und einen so tollen Dienst, wie stets zu tun!
Die Gewerkschaft scheint offenbar jedes Augenmaß bei ihrer obsessiven Streikausübung verloren zu haben. Wer OPs, Labors und Röntgen bestreikt, hat in einem Spital - insbesondere als Arzt - wohl jede Berechtigung zur Berufsausübung verloren.
Crux am Rande: Die Unfallkrankenhäuser werden zur Gänze von Arbeitgebern alimentiert. Aber das ist man ja schon gewöhnt, dass die Gewerkschaft Arbeitgeber in Geiselhaft nimmt, wenn sie mit der Regierung nicht zu Rande kommt.
Dabei hat ja diese Regierung mit Unternehmern wirklich nichts am Hut. Sie besteht fast zu einem Viertel aus Lehrern - auch ein Röntgenarzt ist darunter.
Ein Streikaufruf gegen Patienten ist das Letzte, was man tun kann - die Umsetzung wäre kriminell und es ist wohl nur zu hoffen, dass kein Arzt, kein Mitarbeiter des Pflegepersonals sich hinreissen lässt, derart unverantwortlichen Empfehlungen Folge zu leisten!
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