pts20030703001 Kultur/Lifestyle, Politik/Recht

Gewerbeverein fordert ernsthafte Roma-Programme von der EU

Weltbank prognostiziert dramatische Verschlechterung der Roma-Bedingungen


Wien (pts001/03.07.2003/08:05) EU-Kommissarin Anna Diamantopoulou nahm in Budapest an einer Konferenz zum Thema "Roma in einem wachsenden Europa" teil und tätigte dort die Kernaussage "Wir müssen mit allen politischen und finanziellen Möglichkeiten der EU gegen dieses Problem vorgehen". Die Weltbank warnt in ihrem Bericht "Roma in Extending Europe: Breaking the Poverty Cycle" vor der gefährlichen Mischung aus Diskriminierung und Isolation dieser künftigen acht Millionen EU-Bürger. Das Thema sollte auch der Wirtschaft nicht gleichgültig sein, meint der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Die Roma werden 2007 die größte ethnische Minderheit in der EU sein. Die Kommission hat auf die ernsten Probleme des Zugangs zu Beschäftigung, Ausbildung, allgemeiner Bildung, Gesundheitsversorgung, Wohnraum und anderer sozialer Dienste hingewiesen.

Zur Verbesserung der Situation der Roma-Gemeinschaften in Europa wurden in den letzten drei Jahren 77 Mio. EUR an Zuschüssen im Rahmen des Programms PHARE für Roma-Projekte in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Bulgarien und Rumänien aufgebracht. Das sind weniger als 10 EUR pro neuem EU-Roma. Da wird wohl wenig bewegt werden.

Im vergleichsweise wohlhabenden Ungarn leben 40 Prozent der Roma unter der Armutsgrenze, in Rumänien und Bulgarien fast 80 Prozent - so die Weltbank. Da ist schon ein Pulverfass im anrollen, dem man mit nicht einmal zehn Euro pro Betroffenem Herr werden will.

Der ÖGV fordert die EU auf, sich dieses Problems eines Zuzugs von Menschen mit vollkommen unterschiedlicher Lebensart verglichen mit der üblichen Gesellschaft Europas ernsthaft anzunehmen. Wenn einmal die Schengen-Grenzen in der EU gefallen sind und ein Volk von der Bevölkerungsanzahl Österreichs - aber mit voller Mobilität - ins "alte Europa" fährt, dann ist das Problem nicht mehr in den Griff zu bekommen.

Heute ist den Roma ein Integrationsangebot zu machen - 2007 sind sie unter uns und wir können mit dieser Lebensart bestimmt nicht umgehen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
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