Gewerbeverein fordert von EU Ernsthaftigkeit statt Zensur von Werbung
Neunmonatiges Prüfverfahren von Slogans gibt der Werbewirtschaft den Rest
Wien (pts001/30.07.2003/08:00) Jetzt prüft die EU doch allen Ernstes, ob ein Kultgetränk Flügel verleiht oder die schönsten Pausen lila sind. Europas Top-Verbraucherschutzorganisation namens EU mit sonst ein paar nachgelagerten, niederrangigen Sorgen lässt künftig Werbeslogans verbieten, die Nichtbeweisbares enthalten. Dort wo jedermann den Spaß erkennt, sieht der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) darin nicht nur eine massive Beeinträchtigung der Werbewirtschaft sondern auch einen Angriff auf das bisschen Humor, das uns noch geblieben ist!
Die EU, deren Hauptfeind Unternehmen zu sein scheinen und die sich immer stärker als Verbraucherschutzmoloch in den Vordergrund schiebt, wird sich langsam doch ihrer Kernaufgabe bewusst werden müssen: Vor gar nicht allzu langer Zeit war sie noch eine EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft). Nun sollte sie eigentlich EVG (Europäische Verbraucherschutzgemeinschaft) heißen.
Die EU fordert mit dieser Einstellung ihren Bürgern einiges ab: Sie stellt diese als ängstliche, von allen Seiten manipulierte Trotteln dar, die vor sich selbst geschützt werden müssen. Die Wirtschaft begegnet in der Realität allerdings aufgeklärt-aktiven Verbrauchern, die Werbung als das nehmen, was sie ist: Ein mehr oder minder gelungener Kaufanreiz. Selbst Vorschülern ist es nunmehr schon geläufig, dass Haribo nicht unbedingt Kinder froh macht.
Sollte sich Verbraucherschutzkommissar Byrne durchsetzen, muss künftig jedenfalls jeder Werbespruch ein etwa neunmonatiges Verfahren durchlaufen, bei dem vor allem die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit jeden kreativen Satz seziert.
Denkt man sich das Szenario weiter, wird es bald keine Romane von der Machart Harry Potters mehr geben, weil sie dem verbrauchenden Kind eine Welt vorgaukeln, die es so gar nicht gibt.
Der ÖGV appelliert an jene in der EU, die noch an den Gedanken der Wirtschaftsgemeinschaft glauben, Leuten wie Byrne ihre Grenzen zu setzen. Nie hätte sich eine nationale Regierung erblödet, solch Realitätsfernes, wie die EU-Werbezensur auch nur anzudenken!
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