pts20030804002 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Gewerbeverein: Fahrrad-Sicherheit - warum tun wir uns das alles an?

Vorhandene Gesetze & Umsetzungsinfrastruktur helfen ohne Sanktionen nicht


Wien (pts002/04.08.2003/08:10) Die Sicherheit von Radfahrern ist ein Anliegen, das nicht nur die Betroffenen selbst sondern auch mögliche Opfer ernst nehmen sollten. Und Opfer können wir alle sein - so der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) und der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Nach dem der Gesetzgeber eine sinnvolle Radfahrverordnung beschloss, wurde vom einschlägigen Fachhandel um teures Geld eine Infrastruktur aufgebaut, die es Radfahrern erleichtert, ihr Gefährt effizient verkehrssicher zu machen und/oder diesen Zustand auch bestätigt zu erhalten. Dafür wurde das Prüfsiegel "Sicheres Fahrrad" gemeinsam vom Institut "Sicher Leben" und dem VSSÖ geschaffen.

Von der Tragweite ist ein sicheres Fahrrad möglicherweise höher zu bewerten, als ein angelegter Sicherheitsgurt. Radfahrer haben keine Blechhaut über ihrer eigenen! Bedenkt man, wie penibel seinerzeit die Gurtpflicht in der Einführungsphase von der Exekutive kontrolliert wurde, dann verwundert es, wie locker man nun mit der Kontrolle der Fahrräder umgeht.

Um den "armen" Radfahrern nur ja alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, wurde noch einmal eine Schonfrist bis 1.Juli 2003 gesetzt. Nun ergeben Stichproben, dass nahezu neunzig Prozent der Fahrräder nicht der RadfahrVO entsprechen.

Seit Monaten steht der Fachhandel mit einer teuren Infrastruktur parat. Von ihr wird nicht Gebrauch gemacht, da der saloppe Umgang mit einem Gesetz einfach hingenommen wird.

Natürlich kommt jetzt der Vorwurf, der Fahrradhandel wünscht sich die Exekutive als Marketinginstrument. Dazu ist schlicht zu sagen, dass die Überprüfung und Anpassung an den Verordnungsstand selbstverständlich gerade kostendeckend vorgenommen wird.

Es kann einer Gesellschaft, die ja sonst nicht gerade darbt, nicht egal sein, in welchem Zustand im dichten Straßenverkehr verwendete Fahrräder sind. Und immerhin sind gerade im Stadtverkehr bereits die meisten tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer Radfahrer!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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