Einheitliches Entgeltsystem für Elektro- und Elektronikindustrie ab 1. Mai 2004
EEI Vorreiter bei der Harmonisierung von KV´s für Arbeiter und Angestellten
Wien (pts009/12.12.2003/09:48) Für FEEI-Obmann und Chefverhandler auf Arbeitgeberseite Dipl.-Ing. Albert Hochleitner ist das heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien unterzeichnete Einheitliche Entgeltsystem der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) ein "längst überfälliger und notwendiger Schritt für den Industriestandort Österreich. Wir benötigen moderne arbeitsrechtliche und kollektivvertragliche Rahmenbedingungen, um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben. Mit dem neuen Modell haben wir ein modernes und faires Entgeltsystem entwickelt, das den Erfordernissen einer Branche gerecht wird, die wie keine zweite vom raschen Strukturwandel und starker internationaler Verflechtung geprägt ist."
Mit der heutigen Unterzeichnung des Vertrages ist das neue Entgeltsystem für die Elektro- und Elektronikindustrie offiziell bestätigt und wird am 1. Mai 2004 in Kraft treten. Es betrifft ca. 58.000 ArbeiterInnen und Angestellte in rund 250 Unternehmen. Das neue Modell ermöglicht zukünftig eine flexiblere Lohn- und Gehaltsverteilung und berücksichtigt Tätigkeit, Erfahrung und Leistung der ArbeitnehmerInnen. Die Beschäftigten werden im Zuge des Einheitlichen Entgeltsystems in elf neu gestaltete Beschäftigtengruppen, die an die Stelle der bisherigen Lohn- und Verwendungsgruppen treten, eingeteilt. Das Modell sieht weiters vor, dass beide ArbeitnehmerInnengruppen vier zeitgetriebene Lohn- bzw. Gehaltsvorrückungen nach 2, 4, 7, und 10 Jahren bekommen. Darüber hinaus ist eine flexible und leistungsorientierte Gehaltsverteilung in Form eines jährlichen, kollektivvertraglich festgelegten Leistungsvolumens vorgesehen. Wesentlicher Bestandteil ist auch eine qualitative Übergangsregelung für beide Beschäftigtengruppen.
"Aus Sicht der GPA ist die mittelfristige Besitzstandsicherung für Angestellte von großer Bedeutung. Die veränderte Vorrückungsstruktur stellt gemeinsam mit dem kollektivvertraglich gesicherten Verteilungsvolumen eine attraktive und zukunftsorientierte Struktur dar, die jüngere Beschäftigte und BezieherInnen von niedrigen Einkommen begünstigt. Die jährlich fixierten flexiblen und leistungsorientierten Gehaltsvorrückungen werten zudem die Stellung der Betriebsräte im Unternehmen massiv auf. Insgesamt stellt die neue Struktur eine gute Basis dar, um die Kollektivverträge für Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten in einer zeitgemäßen und den Erfordernissen der Branche gerecht werdenden Form weiterzuentwickeln", stellt der Geschäftsbereichsleiter der GPA, Karl Proyer, fest.
Dem heutigen Abschluss gingen über drei Jahre Verhandlungen zwischen dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), der Gewerkschaft Metall-Textil und der Gewerkschaft der Privatangestellten voraus. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen nehme die Elektro- und Elektronikindustrie eine historische Vorreiterrolle ein, da erstmals in Österreich das Entgeltsystem von ArbeiterInnen und Angestellten harmonisiert werde, sind sich die drei Verhandlungspartner einig. Rudolf Nürnberger, Vorsitzender der Gewerkschaft Metall -Textil, streicht ebenfalls den zukunftsweisenden Charakter der neuen Regelungen heraus: "Das bedeutet aus gewerkschaftspolitischer Sicht, dass ab Mai 2004 ein neues "Zeitalter" beginnen kann: Ein Zeitalter nämlich, in dem die Beschäftigten in Zukunft nach gemeinsam bewerteten Kategorien eingestuft werden. Wir haben damit bewiesen, alles andere als eine starre Organisation zu sein, die nur am Bestehenden festhalten will. Wir sind im Gegenteil eine positiv gestaltende Kraft im Land. Die Ausgangslage war natürlich nicht einfach, weil verschiedene Interessen aufeinander trafen. Das gemeinsame Ziel - ein einheitliches System - haben die Beteiligten aber auch in den härtesten Gesprächen niemals aus den Augen verloren.
Der FEEI vertritt in Österreich die Interessen von ca. 250 Unternehmen mit rund 58.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 9 Milliarden Euro. Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern - dazu gehören u. a. die Fachhochschule Technikum Wien, das Forum Mobilkommunikation (FMK), das Umweltforum Haushalt (UFH), das Umweltforum Starterbatterien (UFS), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) und der Rail Technology Cluster Austria (RTCA) - ist es das oberstes Ziel des FEEI, die Position der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.
Für Rückfragen:
GMT: Nani Kauer, Tel.: 0664/614 59 15
GPA: Mag. Martin Panholzer, Tel.: 0676/817 111 511
GD Dipl.-Ing. Albert Hochleitner, Obmann des FEEI
c/o Siemens Österreich
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