Breitband-Internet in Österreich weiter im Vormarsch
Wien (pts013/12.12.2003/10:53) Steigerung der ADSL-Neukunden gegenüber 2002 um 20% - 45 % der kleinen und mittleren Unternehmen und 16% der Haushalte nutzen bereits Breitband - E-Government-Nutzungen steigen um 15 % - hohe Bedeutung von Breitband für die Regionen - Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich erfordert hohe Investitionen in Technologieprojekt "Next Generation Network"
Laut der neuesten Fessel-GfK Studie hat sich die Situation von Breitband-Internet in Österreich im Vergleich zum Vorjahr merkbar verbessert. Mittels Telefoninterviews wurden bei Klein- und Mittelbetrieben sowie bei Bürgermeistern und Regionalmanagern verschiedene Aspekte der Nutzung von Breitband-Internet erhoben sowie die konkreten Anschaffungsabsichten im Falle von verschiedenen Fördermodellen recherchiert. Derzeit verfügen 45 % der befragten Klein- und Mittelbetriebe über einen Breitband-Internetzugang, das sind 10 % oder in absoluten Zahlen 15.000 Unternehmen mehr als 2003. Die bevorzugte Breitbandform ist ADSL, das 29 % der Unternehmen verwenden, gefolgt von Kabel und WLAN. ADSL und Kabel haben bei den Befragten sowohl in puncto Sicherheit und Qualität als auch Leistungsfähigkeit und Kapazität die Nase vorn. Im Privatkundenbereich nutzen 16 % der Haushalte einen Breitband-Internetanschluss. Bei den Anwendungen erfreut sich E-Government immer größerer Beliebtheit, allen voran die Abwicklung von Steuerangelegenheiten mit Breitband-Internet, bei der eine Steigerung von 15 % festgestellt wurde.
Regionalmanager geben dem Thema Breitband hohe Priorität
Erfreulich ist auch, dass alle österreichischen Regionalmanager dem Thema Breitband in naher Zukunft sehr hohe Priorität in der Bewältigung des Tagesgeschäftes der Regionen beimessen. Generell sind sowohl Bürgermeister als auch Regionalmanager davon überzeugt, dass Breitband-Internet mit verstärkten Förderungen, wie z.B. einer Subvention der Grundgebühr, wesentlich mehr genutzt werden würde. Auffallend bei der Gewichtung der Vorteile von Breitband-Internet durch Bürgermeister und Regionalmanager ist, dass derzeit eher die Regionalmanager die hohe Bedeutung der Breitband-Versorgung als Standortfaktor für ihre Region erkennen. Denn nur 5 % der Bürgermeister halten Breitband-Internet für einen wichtigen Standortfaktor für ihre Gemeinde. "Offensichtlich ist bei ihnen das Bewusstsein über die große Bedeutung der vollen Nutzung von Breitband-Internet für die regionale Wirtschaft noch zu wenig ausgeprägt", interpretiert Prof. Dr. Rudolf Bretschneider, Fessel-GfK Geschäftsführer die Zurückhaltung der regionalen Entscheidungsträger.
Schnellere Breitband-Realisierung und steigende Verkaufszahlen bei Telekom Austria
Der Kundenservice von Telekom Austria konnte entscheidend optimiert werden, sodass sich die Herstellungszeiten für ADSL-Installationen seit Mai diesen Jahres halbiert haben. 70 % der Bestellungen werden im Durchschnitt mittlerweile innerhalb von 14,7 Kalendertagen hergestellt und 20 % schon innerhalb einer Woche. Mit verbesserten Angeboten wie einem Einstiegsprodukt um nur 29,90 Euro pro Monat und einem Light Produkt um nur 21,90 pro Monat konnten pro Kalenderwoche bis zu 20 % mehr Neukunden installiert werden als im Vorjahr.
Telekom Austria investiert in das Technologieprojekt Next Generation Network
Telekom Austria steht als größter Netzbetreiber vor der weitreichendsten technologischen Herausforderung im neuen Jahrtausend. Ähnlich wie zu Beginn der Achtziger-Jahre durch die Digitalisierung das gesamte Telekommunikationsnetz komplett erneuert werden musste, muss jetzt das Netz wieder völlig modernisiert werden. Die neue Technologie, die weltweit zum Einsatz kommen soll heißt Next Generation Network (NGN).
Bei der Digitalisierung ging es um eine Verbesserung des Sprachverkehrs, bei NGN geht es aber um viel mehr. Diese neue datenpaketorientierte Netz soll jede Art von Übertragung von Digital-Fernsehen bis e-Commerce wesentlich besser und kosteneffizienter als alle bisherigen Netze ermöglichen.
Telekom Austria Vorstand Festnetz Rudolf Fischer: "Wir wollen in Europa einer der ersten Betreiber sein, der NGN installiert, und arbeiten bereits seit 2 Jahren an den Vorbereitungen. Im Jahr 2004 soll es mit den ersten Feldversuchen die ersten konkreten Installationen geben."
Die NGN-Vorteile: schnell, flexibel, kosteneffizient
Telekom Austria betreibt heute im wesentlichen drei Netze. Ein Sprachnetz, ein Datennetz für professionelle Anwendungen (Datex P) und das Internet. Diese geteilte Infrastruktur ist für die neuen Anwendungen, vor allem für die breitbandige Multimediadienste nicht effizient. Telekom Austria ist wie alle anderen großen Netzbetreiber gefordert auf die nächste Technologiegeneration umzusteigen. Das bedarf hoher Investitionen, da das technische Equipment in sämtlichen Vermittlungsstellen erneuert werden muss, wobei die Vereinfachung der Netzwerkstruktur die Betriebskosten deutlich senken wird.
NGN ermöglicht, flexibel auf die Kundenwünsche einzugehen und genau die Dienste anzubieten, die gerade benötigt werden. Beispiele dafür sind: Videoconferencing, Multimedia Messaging Dienste, Audio/Video Streaming-Applikationen und Dienste wie z.B. Video Mailboxes, uvm.
NGN ist eine Standortfrage
Österreich ist im aktuellen Ranking der Wettbewerbsfähigkeit des World Economic Forum auf die 17. Stelle abgerutscht, im Teilbereich Technologie sogar auf den 27. Platz hinter die EU-Erweiterungsländer Estland, Malta, Slowenien und Lettland. Die rechtzeitige Umsetzung so eines wichtigen Technologieprojektes wie NGN kann zur Attraktivität Österreichs als Standort wesentlich beitragen. Rudolf Fischer: "Vorraussetzung für die rasche Realisierung von NGN sind entsprechende Rahmenbedingungen. Investitionsfeindliche Regulierungsauflagen wie in den letzten Jahren können so ein Projekt wesentlich verzögern. Bei guten Vorraussetzungen können wir NGN innerhalb der nächsten 5 Jahre umsetzen."
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