pts20040402007 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Österreichs Pensionskassen waren 2003 leicht im Aufwind

Aktuelle Analyse von Mercer Austria


Wien (pts007/02.04.2004/09:40) Alle offenen VRGen schrieben nach Negativ-Performances der vergangenen Jahre 2003 ein positives Ergebnis.

Nach mehreren verlustträchtigen Jahren konnten die offenen Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRGen) der überbetrieblichen Pensionskassen 2003 erstmals wieder ein leicht positives Ergebnis einfahren. Einen Grund zum Jubel sehen die Experten vom auf betriebliche Vorsorge spezialisierten Beratungsunternehmen Mercer HR Consulting allerdings noch nicht. Die Analyse der letzten sechs Jahre bringt zwar auch ein leicht positives Ergebnis. Die in den Geschäftsplänen festgehaltene Durchschnittsperformance von 7,5 Prozent sehen sie aber noch in weiter Ferne.

Ein aktueller Vergleich des Beratungsunternehmens Mercer HR Consulting, spezialisiert auf betriebliche Vorsorgeberatung, stellt den österreichischen Pensionskassen hinsichtlich Performance für 2003 ein vorsichtig positives Zeugnis aus. Alle offenen VRGen konnten den Abwärtstrend der Vorjahre stoppen und wieder leichte Gewinne erzielen. Eine Performance-Untersuchung der letzten sechs Jahre ergibt ebenfalls ein zartes Plus. Bis zu den beim Start der Pensionskassen in den Geschäftsplänen festgeschriebenen 7,5 Prozent jährlicher Performance ist es jedoch noch ein langer Weg.

Performance 2003 fiel sehr unterschiedlich aus

Durchschnittlich wurde von den sieben überbetrieblichen Pensionskassen (VPK, APK, ÖPAG, APK, Bonus, VVP und Allianz) im Vorjahr 6,25 Prozent Performance erwirtschaftet. Die einzelnen Ergebnisse fielen jedoch höchst unterschiedlich aus. Die Bandbreite reicht von 4,54 bis 9,45 Prozent.

Starre Veranlagungsstrategie drückt auf die Performance

Da die Kapitalreserven bei allen Pensionskassen in den vergangenen performance-schwachen Jahren aufgebraucht wurden, dauert es sicher einige Zeit, bis die Schwankungsrückstellungen, sprich die monetären Sicherheitspolster der VRGen, wieder ausreichend aufgefüllt sind. "Dieser Umstand wird die Performance noch längere Zeit niedrig halten. Topveranlagungsergebnisse wie in den Gründerjahren der Pensionskassen dürfen also in nächster Zeit nicht erwartet werden", so Dr. Kurt Bednar, GF von Mercer.

Bednar weiter: "Vor allem bei turbulenten Zeiten auf den Kapitalmärkten ist es unverzichtbar, die strategische Ausrichtung jeder Veranlagungs- und Risikogemeinschaft auf die Berechtigtenstruktur abzustimmen. Immer mehr Pensionskassen merken, dass ein professionelles Asset Liability Management essenziell für die zukünftige Veranlagung ist. Die bisher angewandten 70/30 Allokationen (70 Prozent Anleihen, 30 Prozent Aktien), an denen die Pensionskassen trotz Börsen-Baisse und Negativperformances unbeirrt in den letzten Jahren festhielten, sollten endgültig der Vergangenheit angehören."

Performancevergleich 1998 - 2003

Der Vergleich der Performance aller offenen VRGen über die letzten sechs Jahre durch die Mercer-Experten zeigt insgesamt eine leicht positive Entwicklung. Dennoch werden die negativen Jahre 2001 und 2002 noch lange ihre Spuren hinterlassen. Einerseits in noch immer anhaltenden Pensionskürzungen, andererseits durch die zusätzliche Einhebung der Mindestertragsrücklage.

Die ÖPAG sowie die BVP Pensionskasse lagen in den letzten sechs Jahren viermal über dem Durchschnitt aller offenen Veranlagungs- und Risikogemeinschaften, die Allianz, APK und VPK zumindest dreimal.

Im Jahr 2003 schafften es nur drei Pensionskassen (ÖPAG, Allianz und BONUS) sich über dem Durchschnitt aller offenen VRGen zu platzieren, die verbleibenden vier Pensionskassen lagen unter dem Durchschnitt.

Ergebnis der Mitarbeitervorsorgekassen

Seit letztem Jahr veranlagen die Mitarbeitervorsorgekassen die Abfertigungsbeiträge. Die Zahlen für 2003 wurden von der ÖKB noch nicht überprüft. Eine erstmalige Kontrolle wird es für das Jahr 2004 geben.

Das Ergebnis der Mitarbeitervorsorgekassen für das Jahr 2003 liegt durchschnittlich bei 4,04%, wobei die Bandbreiten von 3,03 bis zu 5,48% reichen. Hier wird die Performance-entwicklung speziell in zwei Jahren interessant werden, da ab diesem Zeitpunkt mehrere VRGen pro Mitarbeitervorsorgekasse zugelassen werden. Es bleibt also spannend.

Mercer ( http://www.mercerhr.com ) ist weltweit mit 137 Büros in 40 Ländern vertreten. 13.000 MitarbeiterInnen erwirtschafteten 2002 einen Umsatz von 2,1 Mrd. EUR. Mercer Österreich betreibt Standorte in Wien, Graz und Innsbruck (Dornbirn) und konnte 2002 mit 18 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,8 Mio. EUR erzielen. Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Bereich Employee Benefits (u.a. betriebliche Personenvorsorge, Vergütungsberatung), Investment Consulting (Optimierung von Pensionskassenverträgen und Veranlagungen) sowie Human Capital ( Vergütungsmodelle, Performancemanagementmessung.

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