Gewerbeverein fordert: Die Sozialabgabenquote muss runter!
Zusammen mit der Steuerquote haben wir eine der höchsten Abgabenquoten!
Wien (pts012/19.04.2004/10:36) Gemeinhin wird die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes unter anderem an der Abgabenquote gemessen. Diese setzt sich aus Steuer- und Sozialabgabenquote zusammen. Ein von der Deutschen Bundesbank veröffentlichter Vergleich zeigt, dass Österreich bei den Sozialabgaben in der EU-15 im absoluten Spitzenfeld liegt. Die Sozialabgabenquote muss daher gesenkt werden, fordert der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Dies vor allem deswegen, weil Sozialabgaben primär in den Lohnnebenkosten ihren Niederschlag finden. Und so lange diese so hoch sind und weiterhin steigen, werden keine oder zu geringe Gewinne erwirtschaftet, damit die Auswirkungen der kommenden Reform bei den Unternehmenssteuern überhaupt greift.
Österreich hat eine Sozialabgabenquote von 17,1 Prozent und wird dabei nur mehr von den Wirtschaftsschlusslichtern Deutschland und Frankreich knapp überflügelt. Wobei diese beiden Länder relativ niedrige Steuerquoten ausweisen: Frankreich 28,4 Prozent und Deutschland gar nur 23,6 Prozent. Österreich mit einer Steuerquote von 30,8 Prozent kann sich da schon - negativ - sehen lassen.
Der Bundesbank-Vergleich zeigt darüber hinaus sehr deutlich, dass oft gepriesene Sozialparadiese, wie Schweden bei der Sozialabgabenquote weit hinter Österreich liegen. Darüberhinaus wird ausgewiesen, dass Österreichs Abgabenquote (also Steuern plus Sozialabgaben) mit 47,9 Prozent weit über jenem Unter-45%-Wert liegt, der uns vom Finanzminister stets vorgegaukelt wird. Da wird's wohl nix mit dem Doktorat, Herr Magister Grasser!
Die elf ausgewiesenen hochindustrialisierten EU-Länder haben im Schnitt eine Sozialabgabenquote von lediglich 12,6 Prozent. Dass dies herbe Wettbewerbsnachteile für den Wirtschaftsstandort Österreich - der hier 4,5 Prozentpunkte teurer ist - nach sich zieht, liegt auf der Hand.
Konsequenz aus dem Bundesbank-Vergleich kann nur eine drastische Senkung der Sozialabgaben für Unternehmungen sein. Trotzdem - und der ÖGV wies dies schon öfters nach - bewegen sich die Lohnnebenkosten weiterhin hurtig nach oben. Die ÖAAB-Fraktion fordert im Wahlprogramm zur anstehenden Wiener Arbeiterkammerwahl sogar noch eine Anhebung der - vom Arbeitgeber zur Gänze zu tragenden - "Abfertigung neu"-Beiträge von derzeit 1,53 Prozent auf gleich 2,5 Prozent. Darf's noch ein bisserl mehr sein?
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