pts20030916002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gewerbeverein: Eine geordnete Pharmabranche sollte uns etwas wert sein

Nicht die bösen Pharmafirmen sind die Schufte, die Imitatoren sind's


Wien (pts002/16.09.2003/07:55) In der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals Outlook India werden wir mit einer Untersuchung dieser Wochenschrift und den daraus resultierenden schockierenden Ergebnissen konfrontiert: Der indische Medikamentenmarkt ist von falschen Präparaten verseucht - jedes vierte Medikament ist nicht, was es scheint, und oft handelt es sich um teure, lebenswichtige Mittel, etwa gegen Krebs oder Tuberkulose. Da sollten vielleicht einmal jene aufhorchen, die permanent auf die Pharmabranche der Industriestaaten losdreschen. Auch Arzneimittelsicherheit hat ihren Preis - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Bei jedem Besuch in der Apotheke läuft man Gefahr eine Todesmedizin zu erstehen. Denn in Indien - so hat eine andere Untersuchung ergeben - wird ein Drittel der weltweit verkauften falschen Medikamente produziert. Da ist es wohl wichtig sich auf Markennamen - und den dahinterstehenden Unternehmen - die einen Ruf zu verlieren haben, verlassen zu können. Selbstverständlich darf dabei auch das öffentlich-rechtliche Zulassungssystem in der EU, wie in Österreich gelobt werden (außer, dass es halt noch immer ein bisschen zu langsam ist).

Die Outlook India-Studie zeigt wohl sehr deutlich, dass fallweise hohe Gewinne von europäischen oder US-Pharmafirmen jedem von uns etwas wert sein müssen. Eine indische "Hinterhofquetsche", die im besten Fall Kochsalz als Aidsmittel verkauft, hat ja keinen Ruf zu verlieren.

Es sollte aber auch der Gesundheitsministerin zu denken geben, nicht permanent nur nach Generikas (Nachahmermedikamenten) zu gieren! Wer die forschende Pharmaszene aushungert, der wird weder neue noch zuverlässige Medikamente erhalten.

Was in jedem Marktsegment gilt, muss auch der Pharmabranche zugestanden werden. Qualitätssicherung verbunden mit der Gefahr, die Reputation zu verlieren, kostet eben etwas. Deswegen ist ein Daimler dann auch teurer, als ein Trabi!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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