pts20030918002 Politik/Recht, Bauen/Wohnen

Gewerbeverein: Statistik Austria soll endlich zu arbeiten beginnen

Alle EU-Staaten gaben Baugewerbedaten fürs 2. Quartal ab - nur wir nicht


Wien (pts002/18.09.2003/08:05) ACHTUNG: Ab kommender Woche werden die ÖGV-Medienaussendungen nicht mehr über pte sondern direkt vom ÖGV ausgesandt. Sollten Sie noch nicht auf dem ÖGV-Verteiler sein (wurden Sie schon bisher direkt vom ÖGV angemailt?), dann senden Sie uns bitte eine Remail mit dem Betreff: ÖGV-MEDIENAUSSENDUNG, an die Adresse h.kainz@gewerbeverein.at!

"Da die neue nationale Konjunkturstatistik-Verordnung für den Produzierenden Bereich erst im April 2003 in Kraft trat, kommt es bei den Erhebungsmonaten des Jahres 2003 zu Verzögerungen gegenüber den bisher normüblichen Veröffentlichungs- und Lieferterminen. Statistik Austria ist darum bemüht, die normalen Liefertermine so rasch wie möglich wiederherzustellen." So endet ein umfassender Vergleich von Eurostat, in dem die Änderung der Produktion des Baugewerbes von erstem zu zweitem Quartal dargestellt wird. Österreich ist das einzige Land, das keine Zahlen liefern kann - Italien beruft sich auf Vertraulichkeit.

Langsam wird der Schlendrian bei Statistik Austria zu bunt - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Blamabel genug, dass die Herrschaften nicht einmal das können, was die vielbelächelten Spanier locker hinbekommen. Es geht darum, dass die Statistik den dem Baugewerbe zuarbeitenden Unternehmen möglichst rasch - so rasch wie andere EU-Länder - ein taugliches Instrumentarium zur Steuerung zur Verfügung stellt.

Im Übrigen würde Eurostat den Österreichern das schwierige Prozedere der Saisonbereinigung abnehmen - nur ohne Rohdaten kann man diese auch nicht saisonbereinigen. Ähnliche Zeitverzüge wie gerade bei den baustatistischen Daten haben wir ja auch Monat für Monat bei den Arbeitsmarktindikatoren.

Da Statistik Austria als Behörde offenbar dem Benchmark mit dem Rest der EU nicht standhält, sollte man die Statistik-Aufgaben raschest privaten Instituten überantworten. Dafür brauchen diese allerdings ein Durchgriffsrecht wie das Staatsunternehmen.

Gerade Statistik Austria und dessen Vorgängerinstitution "Statistisches Zentralamt" haben ja stets durch schikanöse Behandlung der Wirtschaft unrühmlichst agiert. Der berühmte niederösterreichische Bäckermeister, der in Permanenz von den Staats-Statistikern rechtlich verfolgt wurde, ist ja ein oft zitiertes Beispiel von widerlicher Machtausübung einer Behörde gegenüber der Wirtschaft.

Wenn Statistik Austria, die ÖBB oder sonst eine geschützte Werkstätte etwas nicht fertigbringt, dann soll man bei deren Privatisierung nicht lange fackeln!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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