Warnung vor Triclosan in Textilien
Greenpeace: Socken und Strümpfe sind betroffen
Wien/Hamburg (pte040/29.04.2004/15:08) Die Umweltorganisation Greenpeace warnt vor gefährlichen Chemikalien in Textilien. Ein Test des Kölner eco-Umweltinstitutes http://www.eco-umweltinstitut.de für die aktuelle Ausgabe des deutschen Greenpeace-Magazins http://www.greenpeace-magazin.de hat ergeben, dass in vier von sechs Textilien die antibakterielle Chlorchemikalie Triclosan enthalten ist. Triclosan soll vor allem dafür sorgen, dass in den Textilien kein Schweißgeruch mehr auftritt.
Bereits im Herbst des Vorjahres hatte Greenpeace nachdrücklich vor dieser Substanz in verschiedenen Kosmetika gewarnt. Auch Produkte, die in Österreich verkauft werden, sind betroffen: so etwa Socken und Strümpfe von Tchibo/Eduscho. Triclosan ist ein weißes, kristallines Pulver von leicht aromatischem Geruch. Es wirkt desinfizierend und beseitigt unangenehmen Körpergeruch, wird daher als "eingebauter Deodorant" in Textilien verwendet. Die untersuchten Textilien enthielten Triclosan in Konzentrationen von bis 500 Milligramm pro Kilogramm Textil. Die EU stuft das Dauergift aus der Gruppe der Chlorphenole als "umweltgefährdend" ein. Zwar fehlen Grenzwerte für Triclosan in Kleidung, nach Ansicht von Experten gelten Werte ab 400 Milligramm pro Kilo jedoch als "erhebliche" Menge.
"Triclosan ist überflüssig und belastet die Gesundheit", urteilt der Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter, schon aus Vorsorgegründen gehöre es verboten. Die EU müsse den Konsumenten solch problematische Substanzen durch das neue Chemikaliengesetz "REACH" vom Leibe halten. "Triclosan greift den natürlichen Schutzmantel der Haut an, weil die Substanz auch nützliche Keime tötet", bestätigt der Dermatologe Uwe Wollina, der Chefarzt der Hautklinik Dresden ist. Eine unspezifische Reduktion der Bakterienzahl auf der Haut sei bei gesunden Menschen von zweifelhaftem Wert, so Wollina.
Obwohl der Schweizer Hersteller Sanitized argumentiert, dass das Produkt fest mit der Faser verbunden sei und ein Einfluss auf die Hautflora "praktisch ausgeschlossen" werden könne, zeigt ein zweiter Test des eco-Institutes, dass Triclosan durch Schweiß bereits nach einer Stunde aus der Faser gelöst wird. Dadurch gelangt es auf die Haut. Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin (BfR) will in einer Anhörung mit Textil- und Chemieverbänden den ausufernden Einsatz von Triclosan in Kleidung hinterfragen. "Waschen, trocknen, luftig halten" reiche gegen Schweißgeruch völlig aus, erklärte BfR-Experte Wolfgang Lingk.
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