Abfall-Innovationspreis "Phönix" 2004 geht nach Oberösterreich (Sperrfrist)
Hauptpreis für GVG Gummi Verwertungs GmbH (Ohlsdorf)
Wien (pts020/06.05.2004/11:07) + + + Bitte Sperrfrist beachten: bis Donnerstag, 6.5.2004, 16.30 Uhr + + +
Am Donnerstag, dem 6. Mai 2004, überreichte Generalsekretär Mag. Werner Wutscher vom Lebensministerium den Abfallinnovationspreis "Phönix" 2004 an die GVG Gummi Verwertungs GmbH (Ohlsdorf, OÖ) für das Projekt "Verwertung von Altreifen und Altgummi, einschließlich Forschung und Entwicklung zur innovativen Verwertung der Textilfraktion aus dem Altreifenrecycling".
Das Projekt der GVG befasst sich mit der werkstofflichen Verwertung von Altreifen und Altgummi, einschließlich Forschung und Entwicklung zur stofflichen Verwertung der Textilanteile aus dem Altreifenrecycling. Die werkstoffliche Verwertung ermöglicht trotz des Energieaufwandes für die mechanische Aufbereitung eine wesentliche Energie- und Ressourcenschonung im Vergleich zu einer thermischen Verwertung (Verbrennung) gemäß Stand der Technik.
Die in der GVG hergestellten Gummigranulate und Gummimehle sind grundlegende Rohstoffe für verschiedene Gummiprodukte (Matten, Profile, Formteile), Gummiasphalt (Verlängerung der Nutzungsdauer der Fahrbahndecke, Lärmminderung) und innovative Kunststofflegierungen, z.B. "Elaplaste" (Elastomer-Polymer-Kunststofflegierungen).
In der Anlage der GVG können jährlich 30.000 Tonnen an Altreifen und Altgummi vollständig verwertet werden. Damit wird es möglich, sämtliche in Österreich anfallenden Altreifen und Altgummiabfälle zu verwerten, samt den bereits vorhandenen beträchtlichen Zwischenlagermengen.
Der Hauptpreis war mit Euro 5.000 dotiert.
Auf den zweiten Platz (Preisgeld Euro 2.000) gereiht wurde die Einreichung "www.altauto.at" der NetMan Network Management and IT Services GmbH (Wien).
Dabei handelt es sich um die Internetplattform www.altauto.at, die allen Akteuren in der Erfassung, Behandlung, Wiederverwendung und Verwertung von Altfahrzeugen und Fahrzeugteilen die Erfüllung der umfassenden neuen Melde- und Berichtspflichten gemäß Altfahrzeuge-Verordnung über ein zentrales Datenmanagementsystem ermöglicht.
NetMan bietet jedem Meldeverpflichteten die Möglichkeit, seine Leistungsdaten selbständig, einfach und bequem über dieses zentrale System zu verwalten. Die Einzeldaten der verschiedenen Akteure werden zu den vorgesehenen Meldeterminen zu einer Gesamtdarstellung der Verwertungskette zusammengefasst. Damit sind alle Anwender (Meldeverpflichteten) in der Lage, automatisierte Berichte termingerecht und verordnungskonform an das Umweltministerium zu übermitteln.
Sowohl in der EDV-technischen Umsetzung als auch im Umfang der verwalteten Daten ist diese Plattform einzigartig in Europa und kann somit als Pilotprojekt für weitere Entwicklungen im Datenmanagement von produktspezifischen Abfällen (z. B. Elektronikschrott) gesehen werden.
Die AVE Abfall-Verwertung-Entsorgung GmbH (Timelkam, OÖ) erreichte den mit Euro 1.000 dotierten 3. Platz mit der Einreichung "Kühlgeräte Recyclinganlage (System SEG)". Die AVE betreibt gemeinsam mit der Firma SEG die europaweit modernste, stationäre Kühlgeräte-Recyclinganlage am Standort Timelkam, um die ozonschädigenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) quantitativ zurückzugewinnen und einer schadlosen Entsorgung zuzuführen.
Die Aufbereitung und Verwertung erfolgt in 2 Stufen: In Stufe 1 werden die FCKW gemeinsam mit dem Öl mittels Absaugautomaten aus dem Kühlkreislauf entfernt, in Stufe 2 werden die Kühlgeräte in einer gasdichten Anlage geshreddert und in einzelne Fraktionen aufgetrennt, die einer stofflichen Wiederverwertung zugeführt werden. Das bei diesem Prozess freigesetzte Schäumungshilfsmittel wird erfasst, verflüssigt und einer schadlosen Entsorgung zugeführt.
Dadurch wird die dauerhafte, überprüfte Einhaltung der Mindestanforderungen an die Behandlung von Kühlgeräten gewährleistet. Der rohstoffliche Verwertungsgrad der Anlage liegt bei 95%, zusätzlich kann aus dem FCKW-freien PUR-Mehl ein hochwertiges Ölbindemittel gewonnen werden.
Neben den drei Preisträgern wurden zwei weitere Initiativen mit Anerkennungsurkunden ausgezeichnet: die Anti-Littering-Kampagne "Sauber statt Saubär" der Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (Hall in Tirol), mit der die Reinhaltung von Bergen, Schigebieten und Gewässern propagiert werden soll, und das Projekt "Waste goes digital" des Gemeindeverbands für Umweltschutz und Abgabeneinhebung im Raum St. Pölten, das die digitale Verwaltung der Abfall- und Altstoffsammelstellen im Verbandsgebiet zum Ziel hat.
Die Vermeidung und Verwertung von Abfällen führe zu mehr Materialeffizienz und bringe neben betriebswirtschaftlichem auch volkswirtschaftlichen Nutzen, unterstrich Wutscher. Der "Phönix" soll die Ideensuche und Ideenverbreitung auf diesem Gebiet anregen und praxisnahe, innovative Projekte vor den Vorhang holen.
Baurat h.c. DI Dr. Werner Flögl, Präsident des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV), ergänzte, dass in Zeiten des Übergangs von der Abfall- zur Stoffstromwirtschaft besondere Herausforderungen entstünden. Daher sei es besonders wichtig, zukunftsweisende Ansätze auszuzeichnen und damit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Der "Phönix" ist eine Initiative des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums (Sektion VI - Stoffstromwirtschaft, Umwelttechnik und Abfallmanagement, Leitung: SC DI Dr. Leopold Zahrer) gemeinsam mit dem ÖWAV.
Unterstützt wurde der "Phönix" 2004 von der ARGEV GmbH, der ÖKK AG, der Kommunalkredit Public Consulting GmbH, dem Land Steiermark, dem VÖEB und der Zeitschrift "Umweltschutz".
Detaillierte Unterlagen über die Preisträger/Nominierten und Photos von der Verleihung sind erhältlich bei:
ÖWAV
Mag. Fritz Randl
Tel. +43-1-5355720-0
Fax +43-1-5354064
randl@oewav.at
Aussender: | Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) |
Ansprechpartner: | Mag. Fritz Randl |
Tel.: | +43-1-5355720-86 |
E-Mail: | randl@oewav.at |