pts20040622021 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Diabetiker wehren sich gegen die Willkür des Hauptverbandes

Aktion "Diabetiker wehrt Euch" mit 1.500 Unterschriften erfolgreich


Wien (pts021/22.06.2004/12:25) Diabetes Austria, Initiative Soforthilfe für Diabetiker in Österreich, hat auf Grund von zahlreichen Beschwerden gegen die Bewilligungspraxis der Chefärzte eine Unterschriften-aktion gestartet. Ausgelöst wurde diese Aktion durch die Anweisung des Hauptverbandes, das Diabetes Medikament Actos® chefärztlich nicht zu bewilligen. Mit ihrer Unterschrift konnten die Betroffenen die Forderung von Diabetes Austria unterstützen, wonach Patienten ein Anrecht auf moderne Medikamente und eine menschliche Behandlung durch die Chefärzte haben. Initiator von Diabetes Austria, Peter Hopfinger, ist mit dem Ergebnis zufrieden: "In kurzer Zeit haben mehr als 1500 Diabetiker unsere Aktion unterschrieben. Sie wurde aber nicht nur von Diabetikern, sondern auch von den Patientenanwälten aus Niederösterreich, Dr. Gerald Bachinger, und aus Wien, Dr. Walter Dohr, unterstützt."

Undurchschaubare Bewilligungspraxis der Chefärzte schadet Patienten und verteuert die Behandlung

Der Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger (HV) hatte seine Chefärzte im Juli 2003 österreichweit angewiesen, den modernen Insulinsensitizer Actos® von Takeda Pharma nicht zu bewilligen. Damit erhielt das einzige Konkurrenzprodukt Avandia® von GlaxoSmithKline eine Monopolstellung. Dieses unverständliche Vorgehen des Hauptverbandes hat nun die Patientenanwälte, den Vertreter von Diabetes Austria, Fachärzte und den Hersteller von Actos®, Takeda Pharma, gleichermaßen auf den Plan gerufen.

Patienten als Bittsteller behandelt

Patienten, die bereits auf Actos® eingestellt waren, wurden gezwungen, auf Avandia® umzusteigen. Bei ihrem "Bittgang" um die chefärztliche Bewilligung von Actos® wurde ihnen lapidar mitgeteilt, dass ihr gewünschtes Medikament nicht mehr bewilligt wird. Diejenigen unter den Patienten, die sich das nicht gefallen ließen, konnten durch forsches Auftreten erreichen, dass sie Actos® auch in Zukunft (ausnahmsweise) von der Kasse ersetzt bekommen. Dazu der Patientenanwalt aus Niederösterreich, Dr. Gerald Bachinger: "Wir kennen diese Vorgehensweise des Hauptverbandes und der Chefärzte aus zahlreichen Beschwerden. Der Hauptverband will einfach nicht zur Kenntnis nehmen, dass moderne Medikamente nicht nur eine Erleichterung für die Patienten bringen, sondern auch die Gesamtkosten reduzieren helfen."

Unabhängige Heilmittelkommission UHK weist Hauptverband in die Schranken

Die Unabhängige Heilmittelkommission hat am 27. Mai 2004 auf Antrag von Takeda Pharma die Ablehnung von Actos® durch den HV als sachlich unbegründet und willkürlich aufgehoben. In der schriftlichen Ausfertigung heißt es u.a.: "Dies alles zwingt zu einer Aufhebung der (...) Entscheidung(en) des HV." Dazu Dr. Helmut Hasibeder, Geschäftsführer von Takeda Pharma Österreich: "Wir erwarten, dass der HV auf Grund des eindeutigen UHK Urteils den Diabetes Patienten in Österreich Actos® jetzt ungehindert zur Verfügung stellt."

Die UHK setzt sich aus acht unabhängigen Experten unter Leitung des Vizepräsidenten des OGH, Prof. Dr. Konrad Brustbauer, zusammen und kann von Pharmaunternehmen als Beschwerdeinstanz gegen den HV angerufen werden. Ihre Entscheidungen sind endgültig und für den HV verbindlich.

Diabetes - Volkskrankheit in Österreich: 450.000 Diabetiker

Zur Zeit sind über 450.000 Menschen in Österreich als Diabetiker Typ 2 eingestuft. Die Dunkelziffer derjenigen, die nicht wissen, dass sie an Diabetes Typ 2 leiden, dürfte nach Expertenmeinung noch einmal so hoch sein. Jährlich erhöht sich die Zahl der Diabeteserkrankten um 5%. Diabetes Typ 2 Patienten sind bei fortgeschrittener Erkrankung häufig auf Insulin-Injektionen angewiesen. Mehrmals täglich messen sie ihre Blutzuckerwerte und müssen sich Insulin spritzen.

Insulinsensitizer - Neue Diabetes-Medikamente: 1 mal schlucken statt 5 mal spritzen

Insulinsensitizer verbessern die Wirkung des körpereigenen Insulins. Damit wird die "künstliche" Zufuhr von Insulin durch Injektionen häufig überflüssig. Für den Patienten bedeutet das einen enormen Gewinn an Lebensqualität:

  • Einmal täglich eine Tablette und ein sonst normales Leben.
  • Bessere Blutzuckerwerte und Langzeitwerte (HbA1c)
  • Weniger Unterzuckerungen (Hypoglykämien)

    Dr. Günter Sokol, Wiener Diabetes Spezialist, ergänzt: "Während bei der Einnahme anderer Diabetes-Präparate die Patienten oft ein blutfettsenkendes Medikament zusätzlich einnehmen müssen, verbessert Actos® sogar die Blutfettwerte."

    Rückfragen an:

    Diabetes Austria, Initiative Soforthilfe für Menschen mit Diabetes
    Peter Hopfinger
    1180 Wien, Gersthoferstraße 18
    Tel.: + 43 1 470 53 86, Fax: DW 19
    eMail: office@diabetes-austria.com
    http://www.diabetes-austria.com

    (Ende)
    Aussender: pts - Presseinformation (A)
    Ansprechpartner: Peter Hopfinger
    Tel.: +43 1 470 53 86
    E-Mail: office@diabetes-austria.com
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