pts20040628012 Technologie/Digitalisierung

mobilkom austria Trendstudie untersucht die Zukunft der Netzwerkkinder


Wien (pts012/28.06.2004/11:47) mobilkom austria Trendstudie des Trendbüros, Hamburg: Situative Intelligenz und Pragmatismus sind die Fähigkeiten von morgen - Kinder und Jugendliche von heute übernehmen als Erwachsene einen deutlich höheren Grad an Verantwortung und treffen nachhaltige Kaufentscheidungen - Liebe 2020: Voller Romantik auf der Suche nach dem perfekten Partner - Kids akzeptieren, dass sie mehr und länger arbeiten werden - Freizeit muss mehr Ausgleich in kürzerer Zeit bieten

Die Netzwerkkinder - jene sechs bis 14-Jährigen, die mit Handy, Internet, Computer und Kabel-Fernsehen aufwachsen - sind nach den Babyboomern der 60er Jahre und der Generation X der 80er Jahre die "digitale Aufbaugeneration". Was sie in den kommenden Jahren beschäftigt, woran sie als Erwachsene glauben und wofür sie stehen, untersuchte das Trendbüro, Hamburg, im Auftrag von mobilkom austria. Dazu wurden österreichische und deutsche Experten - von Freizeit- und Sozialforschern bis Bildungspsychologen - befragt. Kinder überprüften in einem Workshop die Thesen der Experten.

Die Macht der Geldbörse
"Zwei Dinge unterscheiden diese Generation von früheren: Ihr Protest findet nicht mehr auf der Straße statt, sondern über ihre Kaufkraft. Sie nehmen die Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft sehr ernst. Und sie haben immer eine Alternative zur Hand", berichtet Studienautor Peter Wippermann, Professor für Kommunikationsdesign an der Universität Duisburg/Essen und Gründer des Trendbüros, Hamburg. Erwachsen gewordene Netzwerkkinder wissen, dass ihre größte Macht nicht vom Stimmzettel, sondern von ihrem Geldbörsel ausgeht. Sie kaufen und unterstützen Marken, die verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen und entziehen jenen Unternehmen ihre Kaufkraft, die sich in ihren Augen weder um Umwelt, noch um die Gesellschaft kümmern. Kommerz und Protest sind kein Gegensatz mehr - über den Konsum bzw. über die Informationsverbreitung via Internet wird Kontrolle ausgeübt.

Die "Plan-B-Generation" entzieht dem Staat das Vertrauen
Prof. Wippermann sieht eine flexible, aber auch sehr pragmatische Generation aufwachsen: "Die Art, wie nach Lösungen gesucht wird, verändert sich. Netzwerkkinder haben immer einen Plan B. Wenn Plan A nicht funktioniert, switchen sie einfach zu einem neuen Lösungsmodell." Es scheint, als würden sie ihre Erfahrungen aus Internet-Spielen in den Alltag übertragen. Die Zeit, in der große Ideen zum Scheitern verurteilt waren, gibt es deshalb nicht mehr - die Zeit großer Ideen allerdings auch nicht.

Dem Staat entziehen die Netzwerkkinder ihr Vertrauen. Sie glauben nicht mehr, dass der Staat für sie sorgen wird, sondern gehen von längeren Arbeitszeiten und von höherer Eigenvorsorge aus. Das bedeutet laut Prof. Wippermann zweierlei: die Eigenvorsorge steigt - Versicherungen und Finanzdienstleister werden neuen Aufwind erleben - und eigener Nachwuchs wird wieder populärer.

Liebe 2020: Im Kuschelkurs von einer Beziehung zur nächsten
Auf der Suche nach dem perfekten Partner gehen die Menschen des Jahres 2020 öfter Beziehungen ein. "Sie bauen rascher Vertrauen auf, verlassen Beziehungen aber auch schneller, wenn sie nicht ins Bild der perfekten Partnerschaft passen", erklärt Prof. Wippermann. Treu sind die Netzwerkkinder zuerst sich selbst. Trotz dieses egoistischen Zugangs wächst die Sehnsucht nach mehr Nähe. Familie und Freunde gewinnen an Bedeutung. Vor allem Mütter werden immer wichtiger: Sie gelten 2020 als Fixpunkt und Ansprechpartner Nummer 1 der flexiblen Familien.

Arbeit 2020: Job-Nomaden und "Zeitdienstleiter"
Der Arbeitsplatz der Zukunft wird noch mobiler und die Grenzen zwischen Job und Freizeit heben sich auf. Das verlangt von der Netzwerkgeneration permanente Mobilität: Sie werden zu Jobnomaden. Die Trendstudie prognostiziert weniger Routinetätigkeiten - diese werden von digitalen Assistenten erledigt. Der Berufstätige im Jahr 2020 kann sich auf Herausforderungen konzentrieren, die ihn wirklich fordern und bei denen er seine speziellen Qualifikationen einsetzen kann.

Das Jahr 2020 wird auch neue Jobs mit sich bringen: Da Berufstätige weniger Zeit für Freunde und für die alltäglichen Aufgaben haben, brauchen sie Hilfe. Eine neue Form der Assistenten entsteht: die "Zeitdienstleister". Sie sind professionelle Freunde, die etwa die Pflege der Eltern übernehmen, Einkäufe erledigen, Partys organisieren oder mit dem Hund spazieren gehen.

50 % aller Kids haben ein Handy, 2/3 keine klare Vorstellung von ihrer Zukunft
"Wir befassen uns mit der Generation der Netzwerkkinder, weil sie in eine Technologieumwelt geboren wurden, die wir mitgestalten. Die Hälfte aller Kids in Österreich zwischen sechs und 14 Jahren besitzt heute ein Handy. 89 % haben Zugang zum Computer und in jedem dritten Kinderzimmer steht schon ein PC", weiß Dipl.-Ing. Dr. Boris Nemsic, Auftraggeber der Studie und Generaldirektor von mobilkom austria. Aus diesem Grund verfolgt mobilkom austria die Spur der Netzwerkkinder und möchte wissen, wie es ihnen geht und was sie denken. "Zwei Drittel der Netzwerkkinder haben von der Zukunft keine klare Vorstellung, sondern lassen sie auf sich zukommen", berichtet Boris Nemsic von einer Online-Befragung, die mobilkom austria auf www.netzwerkkinder.at unter 10- bis 14-Jährigen durchgeführt hat.

Wie denken Netzwerkkinder über Erwachsene? Die Online-Befragung zeigt, dass 4 von 5 Kids ihre Eltern für modern halten: 17,8 % glauben, ihre Eltern seien ihnen manchmal voraus, 63 % geben an, dass im "großen und ganzen" ihre Eltern mit der Zeit gehen.

Heute Nachmittag: Symposium für Eltern der Netzwerkkinder
Diese Studien, viele Expertenmeinungen und die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt, in der am Vormittag 200 Kinder über das Leben im Jahr 2020 nachgedacht haben, werden heute Nachmittag im bereits zweiten Netzwerkkinder-Symposium diskutiert. mobilkom austria veranstaltet gemeinsam mit ihrem Partner ZOOM Kindermuseum diese Veranstaltung. Am Programm stehen Podiumsdiskussionen und Workshops, in denen das Zusammenleben in der Zukunft aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird. Gäste des Symposiums sind Christoph Chorherr von den Grünen, "Enrico" Heinz Zuber, Thomas Feibel, Leiter des Büros für Kindermedien Berlin, Toni Knittel, Lehrer und Sänger der Gruppe "Bluatschink" und die Nationalratsabgeordneten Gertrude Brinek und Andrea Kuntzl. Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer, Direktorin des ZOOM Kindermuseum, freut sich auf anregende Diskussionen: "Wir möchten bei diesem Symposium Kinder und Erwachsene zusammenbringen und gemeinsam herausfinden, wie wir die Erziehung und Ausbildung sowohl der Kinder als auch der Pädagogen gestalten sollen, damit sie den Anforderungen der Zukunft gerecht werden."

Über das Trendbüro
Das Trendbüro ist ein international tätiges Beratungsunternehmen für gesellschaftlichen Wandel mit Sitz in Hamburg. Es wurde 1992 von Prof. Peter Wippermann gegründet. Trendbüro beobachtet gesellschaftliche Phänomene in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und entwickelt daraus zukunftsfähige Marken- und Kommunikationsstrategien.

Über mobilkom austria
mobilkom austria verbindet rund 3,2 Millionen Menschen in Österreich. Mehr als 43 % aller Handy-User vertrauen auf mobilkom austria. Mit 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über EUR 1,6 Mrd. im Jahr 2003 prägt mobilkom austria das österreichische Wirtschaftsgeschehen. Gesellschaftliche Verantwortung ist daher für das Unternehmen ein wichtiges Thema: Soziales Engagement und Sponsoring im Bildungsbereich, Sicherheit und Umweltschutz haben bei mobilkom austria einen großen Stellenwert.

Über das ZOOM Kindermuseum
Das ZOOM Kindermuseum will Kindern ein Ort des spielerischen Forschens, Erfahrens und Lernens sein. Hier können die jungen BesucherInnen ihre Welt mit allen Sinnen spielend begreifen. Seit der Eröffnung vor zehn Jahren, im November 1994, wurden im ZOOM Kindermuseum 50 Projekte präsentiert. Mehr als 100.000 Kinder und Erwachsene besuchen das ZOOM Kindermuseum jedes Jahr.

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Aussender: mobilkom austria
Ansprechpartner: Mag. Michaela Egger
Tel.: +43 664 331 27 37
E-Mail: presse@mobilkom.at
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