pts20041025006 Politik/Recht

Plattform für Toleranz, Freiheit und Genuss zum Rauchverbot am Arbeitsplatz.

Mit Betriebsvereinbarungen regelt man das Zusammenarbeiten an Ort und Stelle!


Wien (pts006/25.10.2004/10:48) Beginnt es schon wieder ? Werden große Teile der Bevölkerung ( es gibt immerhin über 2 Mio Raucher ) wieder ausgegrenzt, weil einige meinen, dass sie sich falsch verhalten ?
Es scheint so. Auch abseits jeder Polemik muss man doch sagen:

1, Diskriminierung ist immer schlecht. Die meisten Zigarettenraucher sind "abhängig" , behaupten zumindest die Gesundheitspolitiker. Wenn das so ist, haben Sie eben nicht die Möglichkeit, auf Ihre Nikotinzufuhr nach Belieben zu verzichten. Entzugserscheinungen wie Nervosität, Unkonzentriertheit, Reizbarkeit stellen sich ein. Wie also sollen jene über 2 Millionen ÖsterreicherInnen künftig effizient arbeiten können, wenn man sie durch ein totales Rauchverbot gängelt? Die einzige Antwort ist: sie können es nicht!

Entweder sie laufen 2 bis 3 mal die Stunde ins nächste Raucherkammerl oder auf die Straße, was ihrer Produktivität doch wohl sehr enge Grenzen setzen würde - Kündigungen wegen des Rauchens könnten die Folge sein, und das in tausenden von Fällen !
Oder sie missachten gezwungener Massen das Verbot (mit oder ohne Duldung ihres Chefs) und machen sich dadurch erstens strafbar und zweitens zum Ziel ständiger Anfeindungen durch Kollegen oder Vorgesetze. Ein Klima des Misstrauens und der Vernaderung würde sich ausbreiten, wie in Zeiten der Blockwarte. Denn schließlich sind auch die Chefs gezwungen, auf die Einhaltung der Verbote zu achten. Eine denkbar unangenehme und unproduktive neue Zusatzaufgabe, die hier den Vorgesetzten zugemutet würde.

Man darf weiters annehmen, dass unter den über 2 Millionen Zigarettenrauchern viele hochqualifizierte Arbeitnehmer sind, die von ihrer Firma dringend gebraucht werden. Wie sollen sich die Betriebe verhalten? Teure Einzelbüros einrichten, wertvolle, erfahrene Mitarbeiter kündigen, nur weil sich diese nicht an die neuen Diskriminierungsvorschriften halten können?
Es ist einfach unglaublich, wie wenig sich die Verfasser dieser Gesetzesvorlage an den Realitäten der Arbeitswelt orientiert haben.

2, Nikotin bewirkt kurzfristig eine Steigerung der Aufmerksamkeit und des Reaktionsvermögens. Gleichzeitig wirkt es bei Nervosität beruhigend und bei Müdigkeit anregend. Keine Frage, dass diese Eigenschaften in der heutigen Berufswelt gefragt sind.
Klar sind Raucher dadurch nicht automatisch die besseren Arbeiter, aber sie schaffen es, sich durch das Rauchen in den gewünschten produktiven Zustand zu versetzen.
Das Rauchen am Arbeitsplatz zu verbieten, und damit hunderttausenede intelligente Menschen künstlich zu ängstlichen Nervenbündeln zu machen, ist ein menschenverachtendes Vorhaben.

3, Die Bürger sind gescheiter und konsensfähiger, als es uns Gesundheitsaposteln weismachen wollen. Sie sind sehr wohl in der Lage, sich ihr Zusammenleben- und arbeiten selbst zu regeln. Zusätzlich sind die räumlichen Möglichkeiten und die Arbeitsabläufe in jedem Betrieb unterschiedlich. Und schließlich ist der Anteil von Rauchern und Nichtrauchern in jedem Betrieb verschieden. Mit generellen Ge- und Verboten kann schon aus diesen Grund nicht gearbeitet werden.

Die Plattform für Toleranz, Freiheit und Genuss fordert daher, die Gesetzesvorlage folgender Maßen abzuändern:

A, Statt eines generellen Rauchverbotes in Betrieben soll es (neu: verpflichtend) Betriebsvereinbarungen geben, die das Rauchen in den Betrieben regelt. Dabei kann ( und muss ) dann je nach den Erfordernissen der einzelnen Firmen, im Konsens mit Firmenleitung, Betriebsrat und den einzelnen Arbeitnehmern, eine genau für den jeweiligen Betrieb passende Lösung für den Schutz der Nichtraucher gefunden werden.

B, Betriebe, die für den Verkauf von Tabakwaren zugelassen sind (Trafiken, Tankstellenshops etc.) sind von Rauchverboten generell ausgenommen. (Man würde diesen Betrieben, die bereits jetzt mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben - Grenzöffnung zu Billigländern usw.) sonst schwersten wirtschaftlichen Nachteilen bis hin zum Ruin aussetzen. Aber auch, weil Stellenbewerber bei dieser Art von Betrieben vom Anfang an wussten, dass dort geraucht werden würde ) Für die Gastronomie gibt es ja bereits eine Sonderlösung.

C, Gesetzlicher Schutz der Raucher vor Diskriminierung bei Stellenbewerbungen und vor Kündigungen allein wegen des Rauchens.

D, Hilfe statt Strafen. Im Interesse aller entwöhnungswilligen Raucher fordern wir die bundesweite, flächendeckende Einführung von Entwöhnungskuren auf Kosten der Krankenkassen und / oder des Bundes.
(Die bisherigen und laufenden Milliardeneinnahmen durch die Tabaksteuer rechtfertigen wohl diese Forderung auch finanziell.)

Dieser Text ist vom Autor zur vollständigen oder teilweisen Veröffentlichung freigegeben.

(Ende)
Aussender: Plattform Toleranz, Freiheit und Genuss
Ansprechpartner: Georg Vacano
Tel.: +43/1/587 36 33/25
E-Mail: vacano.davidoff@vcpoe.at
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