pts20041029005 Politik/Recht

Gewerbeverein: Der Lamborghini in Silber für den polnischen Bauern!

EU-Kommission hat das Füllhorn zu Lasten der alten EU-Staaten aufgetan!


Wien (pts005/29.10.2004/09:26) Da hat unser jetzt gerade in EU-Pension gehender Kommissar doch einiges für die Bauern in den neuen EU-Ländern bewirkt. Und dies zum Nachteil der heimischen Agrarier, die jetzt mit - von ihnen - Hochsubventionierten in den Wettbewerb treten müssen.

Ausgerechnet die ursprünglich schärfsten Gegner einer polnischen EU-Mitgliedschaft - die polnischen Bauern - profitieren von ihr offenbar am meisten. Kein Wunder, dass 67% der polnischen Bauern plötzlich die EU heiß lieben - und ihren von der Union zur Hälfte spendierten Lamborghini-Traktor in Silber - meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV). Dieser Schlepper ist derzeit der begehrteste Furchenzieher im Land.

Da waren die Eurokraten wieder einmal strukturverkrustend großzügig: Zu Lasten der Steuerzahler werden die Alt-EU-Bauern heftig konkurrenziert. Das nennt man gemein(en)-samen Markt.

Die Hälfte der über zwei Millionen polnischen Bauernhöfe produziert entweder ausschließlich oder in erster Linie für den eigenen Bedarf - Agrarschrebergärten sozusagen. Maximal 400.000 Bauernhöfe sind EU-reif. Hoffentlich fließt das Subventionsgeld zu den reifen hin!

Wobei das Agrar-Füllhorn ja nicht nur über Polen ausgegossen wird. Auch die anderen neuen Mitgliedsländer dürfen sich der Lamborghini-Subventionen zum Schaden der Bauern in den 15 Alt-EU-Ländern erfreuen. So hat wenigstens Italien von diesen Subventionen als Lamborghini-Heimat und VW als Lamborghini-Mutterfirma etwas vom polnischen Lamborghini-Spleen.

Es wird wohl eine der dringlichsten Aufgaben der neuen Kommission sein - wann immer sie kommt - sich mit den - verglichen zu etwa KMU-Unterstützungen - fürstlichen Agrarsubventionen auseinanderzusetzen. So gesehen ist es schade, dass die Agrar-Kommissars-Kanditatin Mariann Fischer Boel auf der Abschussliste steht. Als bisherige Empfängerin üppiger Agrarsubventionen hätte sie bestimmt mit höchster Fachkompetenz aufwarten können!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
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