E-Government Erfahrungsaustausch mit Ländern der EU
Internationales Symposion "The Austrian E-Government Experience" am 29.10.2004
Wien (pts005/03.11.2004/08:15) Die Stabsstelle IKT-Strategie des Bundes und das Zentrum für sichere Informationstechnologie - Austria (A-SIT) veranstalteten ein gemeinsames Symposion, um einem internationalen Fachpublikum die Fortschritte und Erfahrungen bei der Umsetzung von E-Government in Österreich vorzustellen. Die hochrangigen Gäste aus "alten", "neuen" und "künftigen" EU-Mitgliedsländern nutzten diese Gelegenheit zu ihrer Information sowie um über eigene Erfahrungen zu diskutieren.
In seiner Eröffnungsrede betonte Dir. Mag. Andreas Ittner (Leiter der Hauptabteilung Analyse und Revision in der Oesterreichischen Nationalbank), dass sich E-Government am Bedürfnis der Benutzer orientieren muss und keine Zwei-Klassen-Gesellschaft hervorrufen darf. Als weiteren wesentlichen Aspekt betonte er, dass die Nutzung elektronischer Systeme primär von dem in sie gesetzten Vertrauen abhängt. Dies zu erhalten und zu verstärken ist im Bereich der Zahlungssysteme ein zunehmend wichtiges Themafür die Notenbanken.
Min. Rat Dr. Waltraut Kotschy überzeugte in einem originellen Referat über das österreichische E-Government Gesetz, dass sich der Gesetzgeber sehr wohl über die Bedeutung des Datenschutzes bewusst ist.
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Posch, der die Sicherheit der österreichischen E-Government Verfahren auch bei der europäischen RSA-Konferenz als Keynote-Speaker erläutern wird, stellte die Kernfunktionen des E-Government - Bürgerkarte, Elektronischer Akt und elektronische Zustellung plastisch vor, die technischen Lösungen wurden in den folgenden Expertenreferaten verständlich dargelegt. Insgesamt vermittelten die Vorträge überzeugend, dass E-Government in Österreich bereits funktioniert. Als bekanntestes Beispiel wurde Finanz Online, die elektronische Einreichung von Steuererklärungen, erläutert.
Am Schluss fand eine Podiumsdiskussion mit Diskutanten aus verschiedenen Ländern unter der Leitung von Paul Timmers (Leiter des Referates E-Government in der Generaldirektion Informationsgesellschaft der EU-Kommission) statt. Diskutiert wurde die Notwendigkeit, E-Government in den verschiedenen Staaten europaweit kompatibel zu machen. Dr. Andrea Pirotti, Leiter der neugeschaffenen europäischen Sicherheitsagentur ENISA, bot die Dienste seiner Organisation an, um die jeweils beste Expertise zusammen zu führen. Das Fazit der Diskussion bestand aus zwei bedeutenden Aspekten: Zum einen haben die neuen Mitgliedsländer gerade ihre konventionelle öffentliche Verwaltung reformiert und stehen zum Teil erst am Beginn der elektronischen Erweiterung. Dieser stehen gesamtstrukturelle Hindernisse entgegen, wie z.B. geringe Internet-Durchdringungen. Zum anderen sind nicht bloß technische Verfahren umzusetzen, sondern auch ein europäisches Bewusstsein zu schaffen - Information und Kompetenz mit anderen Ländern zu teilen sowie bewährte Methoden zu übernehmen, auch wenn sie aus anderen Ländern stammen.
Die Diskutanten waren sich einig, dass bestimmte Funktionalitäten, wie das Prinzip der eindeutigen Identifikation jedes Antragstellers, als gemeinsame Basis dienen sollen. Die Teilnehmer waren erfreut, sich aus den vorgestellten E-Government Verfahren Anregungen für die öffentliche Verwaltung in ihren Heimatländern mitnehmen zu können.
Mit dem Bekenntnis zur Zusammenarbeit bei der technischen Normung, der Bewusstseinsbildung und dem neuen Leitbild der öffentlichen Verwaltungen - "von der Obrigkeit zum europäischen Service" endete die Konferenz in Einigkeit.
Weitere Informationen:
http://www.a-sit.at
http://www.cio.gv.at