pts20041112005 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: Wie trickreich GÖD-Neugebauer mehr Göd für Beamte will!

Das Wachstum der Wirtschaft soll dem wachsenden Beamtenheer zukommen!


Wien (pts005/12.11.2004/23:27) Beamtengewerkschafter-Chef Neugebauer legt die Gehaltsforderungen für seine Beamten auf den Tisch. Er will 2,95 Prozent mehr Göd (ostösterreichischer Dialekt-Ausdruck für Geld) von der reichen Göd Steuerzahler (die Göd ist bekanntlich die Patin). Neugebauer hat sogar Argumente für seine auf Hundertstel exakt berechnete Forderung. 1,95 Prozent weiß der Wahrsager, wird die Inflation 2005 ausmachen und dann will er noch die Hälfte des zu erwarteten Wirtschaftswachstums (BIP-Zuwachs), das er mit zwei Prozent ansetzt.

Im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) zeigt man sich nicht mehr verwundert über die Zulanger-Mentalität von GÖD-Neugebauer. Fraglich ist allerdings:

+ was Beamte für das Wirtschaftswachstum denn so tun? Soll das eine Dankabstattung sein, dass sie nicht noch mehr verhindern, was sie im Extremfall könnten?

+ das Faktum, dass es keine schlüssigen BIP-Berechnungen für den öffentlichen Dienst gibt. Das BIP ist der Wert aller in einer Periode im Inland für den Endverbrauch hergestellten Waren und Dienstleistungen. Da der Nutzen von öffentlichen Leistung nicht darstellbar ist (was ist ein Polizeieinsatz wert?), werden mangels eines anderen Leistungswertes alle Bezüge der öffentlich-rechtlich Beschäftigten für diesen Teil der BIP-Berechnung herangezogen.

Da der öffentliche Dienst ein Viertel der beschäftigten Österreichers umfasst, ist eine möglichst hohe Steigerung der Bezüge in diesem Sektor der BIP-Erhöhung mehr als förderlich.

Neugebauer fordert somit von dem seit Jahrzehnten künstlich über öffentliche Bezüge hochgepäppelten (fiktiven) Wirtschaftswachstum als Basis noch einmal einen Wirtschaftswachstumsbonus für Beamte, die kein Wirtschaftswachstum verursachten!
Denn wie kommt es, dass der Bereich öffentliche Verwaltung im Jahresschnitt 2002 auf 2003 noch einmal um 6.300 Mitarbeiter zulegte? Wirtschaftswachstum hat ja etwas mit Produktivitätszuwachs zu tun. Da müsste ja wohl die Tendenz der in der öffentlichen Verwaltung Beschäftigten rückläufig sein, um überhaupt von einem echten Wirtschaftswachstum in diesem Bereich zu sprechen.

Sich an das Wachstum in der Wirtschaft anzuhängen, um Bezügeerhöhungen durchzusetzen, mag zwar clever aussehen, ist es aber nicht!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
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