pts20041202058 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: Die "Was pfeif' i mi"- Mentalität unserer Schuldner!

Der Privatkonkurs als scheinbarer Asylring, der alle Schulden egalisiert!


Wien (pts058/02.12.2004/21:09) Wenn der renommierte Inkassoverband Österreich bei einer Mitgliederbefragung im September 2004 grundsätzlich (zu 83 Prozent) eine Verschlechterung des Zahlungsverhaltens seit Einführung des Privatkonkurses 1995 aufzeigt, dann sollten im Justizministerium wohl die Alarmglocken läuten - meint man jedenfalls im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV)!

Es ist ja schon sehr locker, dass fast alle Schuldner mit der Argumentation "Wenn mein Vergleichsvorschlag nicht akzeptiert wird, gehe ich in Privatkonkurs" ihre Gläubiger unter Druck setzen. Da wird dann einfach eine außergerichtliche Bezahlung von zehn Prozent der Schuld angeboten und zumeist gibt der Gläubiger Zähne knirrschend nach - was bleibt ihm bei kleinen Beträgen denn über!

Die Mentalität, "was pfeif' i mi", wird offensichtlich zur Lebensmaxime unserer Spaßgesellschaft erhoben.
+ Im Mietrecht, weiß jeder säumige Mieter, dass bis zur gerichtlichen Kündigung des Mietvertrages und einer allfälligen Delogierung oft Jahre vergehen.

+ Im Sozialrecht, ist sich jeder "glückliche Arbeitslose" bewusst, dass er, wenn er im Juni arbeitslos wird und eine Einstellungszusage für November vorweist, einen geruhsamen - hoch dotierten - Langzeiturlaub an der Copa Kagrana konsumieren kann - und das alljährlich. Bei den Malediven als Destination soll das AMS noch klein kariert sein!

+ Im Asylverfahren hat jeder Bewerber Rechte, von denen ein Österreicher nur träumen kann. Etwa in höheren Instanzen neue Argumente für seine Begehren vorzubringen. No wer nützt dies - gut beraten - nicht aus.

Unser Rechtssystem scheint noch auf Werte abgestimmt zu sein, die längst keine Gültigkeit mehr haben. Die Rechnung dafür zahlen Menschen mit Anstand, die sich noch etwas "pfeifen".

Niemand redet dem Schuldturm das Wort. Aber die Lässigkeit unserer Schuldner belastet deren Gläubiger nicht nur der Uneinbringlichkeit wegen, sondern auch durch die Bürokratie, die mit jedem Verfahren verbunden ist.

Bevor Sie sich als Gläubiger zu rasch in einen außergerichtlichen Vergleich einlassen, fragen Sie daher einen Inkassoberater (www.inkassoverband.at)!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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