pts20050208044 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Jetzt wissen wir genau: Manager verursachen Rechtsextremismus!

Statt sich über nachhaltige Gewinne zu freuen, werden Feindbilder produziert!


Wien (pts044/08.02.2005/22:33) Der Volkswirt Gustav Adolf Horn, Chef des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der deutschen Hans-Böckler-Stiftung hat nun die Hintermänner des grassierenden Rechtsextremismus in Deutschland dingfest gemacht. Teile der Wirtschaft haben durch ständige Rufe nach immer neuen Sozialreformen und dem Streben nach Gewinnmaximierung den rechtsradikalen Parteien Deutschlands Auftrieb verschafft.

Der Volkswirt warnte die Unternehmen, sie mögen sich sehr genau überlegen, mit welchem Feuer sie spielen. Die Wirtschaft habe die Globalisierung zu einem Drohmittel gegen Arbeitnehmer entwickelt, um Lohnverzicht herbeizuführen.

Nach Einschätzung Horns sind viele deutsche Bürger empfänglich für die Parolen rechtsradikaler Parteien, weil sie verunsichert seien angesichts der ökonomischen Schwäche des Landes, der Einbußen an sozialer Sicherung sowie aus Sorge um ihre Arbeitsplätze.
Schuldzuweisungen dieser Art haben wir im deutschsprachigen Raum seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Hier rufen Gewerkschafter offenbar zum Klassenkampf auf.

Der deutsche Gewerkschaftsvertreter ist sichtlich noch dem Bild verhaftet, dass Gewinne unanständig seien. Dass aber nur Unternehmen mit Gewinnen mittelfristig überleben, Arbeitsplätze sichern und schaffen, Kapital aufnehmen und investieren können, scheint dem "Volkswirt" entgangen zu sein.

Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV), der heimische Gewerkschafter noch immer für besonnen einstuft, warnt davor, dass deutsche Sprachregelungen über die Grenze schwappen. Immerhin gibt es rechtliche Vorgaben da wie dort für das Management, Gewinne zu maximieren. Darüber hinaus hatten wir schon einmal in vermeintlich guten Jahren eine verstaatlichte Industrie, für die Gewinne ein Unwort war und die den Wirtschaftsstandort an den Rand des Ruins brachten.

Aber hierzulande können ja Gewerkschaften gar nicht gegen Kündigungen auftreten. Wer - wie die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - ein ganzes Ferien- und Seminarhotel dicht macht oder wie die Arbeiterkammer als "sachkundiger Kulturveranstalter" mit ihrem Akzent-Theater den Pflichtmitgliedern zuerst einen jährlichen Zuschuss von 363.000 EUR herauslockt, aber rund 600.000 EUR für ein ausgeglichenes Budget braucht und so 40 Arbeitsplätze gefährdet, der ist ja selbst Arbeitgeber, der im Glashaus sitzt.

Gewinn steigernde Unternehmen sind Garanten für sichere Arbeitsplätze, heimische Arbeitnehmervertretungen offenbar nicht!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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