pts20050310049 Politik/Recht, Forschung/Entwicklung

ÖGV: Gerade das 1,4fache der Parteien ist uns Anwendungs-Forschung wert!

Und für Landwirtschaftsschulen geben wir 32 Mio mehr aus, als für diese F&E!


Wien (pts049/10.03.2005/21:14) Gerade einmal 51 Mio. EUR werden unserem Staat 2006 Anwendungsorientierte Forschung, Forschungsunternehmungen und Sondervorhaben-Technologie wert sein. Da schaut die staatliche Parteienfinanzierung im Vergleich dazu schon üppig aus: 36 Mio EUR schnappen sich 2006 die vier derzeit im Parlament vertretenen Parteien. Ist schon kommod, wenn man über die eigene Dotierung freihändig und einmütig bestimmen kann.

70 Prozent der genannten Forschungsausgaben ist uns somit der Parteienstaat wert. Wobei der Staatsbürger über andere Töpfe auch noch sein Schärfchen dazu legt. Etwa über den EU-Obolus, der wieder zur Finanzierung der europäischen Dachparteien in der EU aufgewendet wird. Oder über - im EU-Schnitt - weit überzogene Parteifunktionärs-Dotierungen, die deshalb so hoch sind, damit davon wieder Parteisteuer an die Verfütterer refundiert werden kann. Mit Sicherheit wird somit der Parteienstaat fürstlicher dotiert, als die staatlichen Investitionen in die Zukunft.

Interessant ist auch die Rückwärtsorientierung in diesem Staat, sieht man die Dotation 2006 für die heimischen Landwirtschaftsschulen an. Mit 83 Mio. EUR ist sie 60 Prozent höher als jene für Anwendungsorientierte Forschung. Natürlich wollen wir, dass in unserer Landwirtschaft Leute arbeiten, die die Grundsätze der Hygiene gelernt haben - aber die Relation der Investition in die Qualität der Bauern zu jener in die Qualität der Zukunft erschüttert - jedenfalls im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV), der um den Forschungsstandort Österreich bangt.

Keine Frage, dass es auch noch andere Forschungsgelder im Land gibt - neben der Budgetposition "Anwendungsorientierte Forschung, Forschungsunternehmungen und Sondervorhaben-Technologie".

Wer aber so sehr die Forschung in Relation zu Parteienfinanzierung und Landwirtschaft bevorzugt, der legt ein klares Bekenntnis zur Standortverkrustung und gegen die Forschung ab.

Diese Signale werden bei privaten Investoren leider sehr wohl verstanden. Erst vor kurzem zeigte der ÖGV auf, dass von allen entwickelten EU-Ländern, Österreich die geringste Quote an wirtschaftsfinanzierter F&E aufweist!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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