pts20050308053 Politik/Recht, Forschung/Entwicklung

Gewerbeverein: Die lustigsten Sonntagsreden zur Wissenschaft in der EU!

Und wie die Realität aussieht!


Wien (pts053/08.03.2005/20:49) EU-Wissenschaftskommissar Janez Potocnik erklärte nun Fundamentales, das der Lösung von Fermats Ansatz gleich kommt:

+ "Wissen und Innovation müssen für uns absolute Priorität haben, wenn wir unsere wirtschaftliche Entwicklung verbessern und Arbeitsplätze schaffen wollen." Diese Plattheiten werden uns nicht weiter bringen - befürchtet man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Wobei die Phrasendrescher nicht nur in der EU-Kommission, sondern auch in den EU-Regierungen sitzen. So etwa Bundeskanzler Schröder bei der Verlesung seiner Regierungserklärung 2002:
+ "Wir werden unser Wohlstandsniveau nur dann halten können, wenn wir in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation verstärkt in Bildung und Forschung investieren."
Letzte Kostprobe: Bundeskanzler Schüssel beim Vortrag der Regierungserklärung 2003:
+ "Am erfolgreichsten werden diejenigen Länder sein, die in Bildung und in Forschung investieren, wo Kreativität gefördert, Neugierde zugelassen und der Mut, Neues auszuprobieren, unterstützt wird."
Zu allen drei Statements kann einem ja nur ein "No na" entschlüpfen.

Tatsache ist, dass im österreichischen Budget 2006 die Mittel für Forschung und Entwicklung um müde 30 Millionen EUR aufgestockt werden. Gleichzeitig sinken aber die Ausgaben für Wissenschaft und Forschung generell. Dafür wird die Agrarförderung um 62 Millionen EUR erhöht. Österreichs Bauern bekommen damit 2006 genauso viel Geld mehr wie die Bereiche Bildung und Kultur zusammen.

Gerade das zeigt sehr deutlich, dass es in diesem Land - wie in der EU - darum geht, alte Strukturen zu konservieren und ja nicht die zukunftsverängstigten Bürger aus dem Schlaf zu wecken. Die wollen ja nur eines: Wenn sie an einer lebensbedrohlichen Erkrankung leiden, nach den modernsten Methoden behandelt zu werden. Aber bitte im Ausland danach forschen!

Auch in der EU ist die Wissenschaft ein Stiefkind. Vorrangig geht es darum, den Weg jedes Chemikals von seiner Gewinnung bis zu seiner Entsorgung zu dokumentieren (REACH)!

Aber möglicherweise hat ein schlecht ausgebildeter EU-Dolmetsch das Wort REACH im falschen Wortsinn übersetzt und meinte damit treffend: JETZT REICHTOS!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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