pts20050427022 Technologie/Digitalisierung

mobilkom austria: Jedes dritte Netzwerkkind ist in der Freizeit überfordert


Wien (pts022/27.04.2005/11:53) mobilkom austria Freizeitstudie über 10- bis 16-Jährige im Rahmen des dritten Netzwerkkinder-Symposiums zeigt: 58 % der Kids haben zu wenig Zeit für Dinge, die Spaß machen - Freizeitpartner Nr. 1 sind Freunde, die Familie liegt weit dahinter - Netzwerkkinder sind mit Anwesenheit der Eltern zu Hause zufrieden - 79 % der Kids haben ein Handy, das für Familien-Kommunikation wichtig ist - Erster Teil des Symposiums, die "Netzwerkstatt" mit 250 Kids, fand gestern statt.

Im Rahmen des dritten Netzwerkkinder-Symposiums von mobilkom austria und dem ZOOM Kindermuseum führte das Österreichische Institut für Jugendforschung die mobilkom austria Freizeitstudie durch. Repräsentativ für Österreich wurden 500 Kinder und Jugendliche von zehn bis 16 Jahren darüber befragt, wie sie und ihre Familien Job, Schule und Freizeit jonglieren.

Freizeit: Entspannt, gestresst, gelangweilt?
Die meisten Kinder und Jugendlichen sind in ihrer Freizeit sehr aktiv. Zwei Drittel sind immer beschäftigt, fühlen sich aber wohl dabei. Ein Drittel hingegen ist überfordert, weil es neben der Schule zu viele Verpflichtungen hat. Ein Viertel - vor allem die Jüngeren - langweilt sich oft. Insgesamt können sich 85 % in ihrer Freizeit gut entspannen.

Über die Hälfte der Befragten, 51 %, haben bis zu drei Stunden Freizeit pro Wochentag. Die meisten Kids wünschen sich mehr Freizeit: 58 % der 10- bis 16-Jährigen haben oft bzw. manchmal zu wenig Zeit für Dinge, die ihnen Spaß machen; 14 % von ihnen fehlt die Zeit komplett dafür. "Interessant ist, dass vor allem diejenigen weniger Zeit haben, bei denen nur ein bzw. kein Elternteil am Nachmittag zu Hause ist. Hier macht es aber keinen Unterschied, ob die Kinder am Nachmittag ganz alleine sind oder ein Elternteil daheim ist", zeigt sich Mag. Ingrid Kromer vom Österreichischen Institut für Jugendforschung über das Ergebnis überrascht.

Netzwerkkinder verbringen Freizeit vor allem mit FreundInnen
Als Freizeitpartner liegen die FreundInnen an der Spitze: Drei Viertel aller Befragten verbringen ihre freie Zeit hauptsächlich mit ihnen. Erst mit großem Abstand folgen an zweiter Stelle mit 21 % Mutter bzw. Geschwister. 12 % verbringen ihre Freizeit vor allem mit dem festen Freund bzw. der festen Freundin. Nur 10 % verbringen ihre Freizeit mit dem Vater, 8 % ganz alleine.

Die Beschäftigungen am Nachmittag werden von Schulaufgaben (74 %) angeführt, knapp gefolgt von Treffen mit FreundInnen (72 %). Fernsehen, DVD oder Video schauen folgt mit 52 % an dritter Stelle.

Handy wichtiger Teil der Familienkommunikation
Rund 90 % der Eltern* bzw. 79 % der Kinder und Jugendlichen haben ein Handy. Alle Kids finden es gut, dass sie die Eltern jederzeit am Handy anrufen können. Auf der anderen Seite stört es sie auch nicht, immer für die Eltern erreichbar zu sein - im Gegenteil, neun von zehn sehen das positiv. Das ist auch der Hauptgrund für die Kids, ein Handy zu haben: die bessere Erreichbarkeit für ihre Eltern (71 %). "Handy, E-Mail und SMS lassen die Grenzen zwischen Freizeit und Job oft verschwimmen. Ich freue mich, dass es von den Kids durchwegs positiv gesehen wird und die mobile Kommunikation einmal mehr dazu beiträgt, dass der Alltag einfacher wird", sagt Dipl.-Ing. Dr. Boris Nemsic, Generaldirektor mobilkom austria und COO Wireless Telekom Austria.

Am Arbeitsplatz ist ein Großteil der ganztägig berufstätigen Eltern am Nachmittag für ihre Kinder zu erreichen: Fast zwei Drittel der Mütter (64 %) sind immer erreichbar, knapp ein Viertel nur für Notfälle. Von den Vätern sind nur 46 % immer im Job erreichbar, 21 % gar nicht. Von sich aus melden sich 37 % der Mütter täglich am Nachmittag aus der Arbeit. Im Vergleich: 8 % der Väter rufen ihre Sprösslinge täglich an, 38 % von ihnen melden sich nie aus der Arbeit.

Job & Familie: Quantität oder Qualität?
Der Großteil der Eltern ist berufstätig, 80 % der Mütter bzw. 94 % der Väter. Trotzdem sind die Netzwerkkinder großteils mit dem Zeitbudget der Eltern für die Kinder zufrieden: Nur 15 % wünschen sich mehr Zeit mit der Mutter, mehr als doppelt so viele (31 %) mehr Zeit mit dem Vater. Nach Einschätzung der Kinder und Jugendlichen ist den Müttern Arbeit wichtig - aber nur, wenn sie mit den Kindern vereinbar ist. Väter allerdings signalisieren ihren Kindern, dass die Wichtigkeit der Zeit mit ihnen abnimmt, je mehr sie arbeiten. Ein erfreuliches Ergebnis für Eltern:

Das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit bemerken die Kids eher weniger. In
ihrer Wahrnehmung trifft es weniger zu, dass beide Elternteile am Abend oder am Wochenende arbeiten bzw. berufliche Anrufe in ihrer Freizeit erhalten.

Freizeit- und zukunftsorientierte Werte für Netzwerkkinder am wichtigsten
Den Kindern sind freizeitorientierten Werte (d.h. genügend Freizeit haben, das Leben genießen und viele gute Freunde) und zukunftsorientierten Werte (d.h. sie wollen Träume verwirklichen und ihre Zukunftsvorstellungen umsetzen) am wichtigsten. Erst an dritter und letzter Stelle stehen für sie die leistungsorientierten Werte, also Leistung in der Schule und andere Verpflichtungen. Anders schätzen sie die Einstellung der Eltern ein: Sie glauben, dass für die Eltern - vor allem die Väter - die Leistung der Kinder vorrangig ist. In einer Sache sind sich Kinder und Eltern allerdings einig: Die Schule ist wichtig, um im Leben etwas zu erreichen.

Drittes Netzwerkkinder-Symposium: "Freizeit? Und Tschüss..."
mobilkom austria gab die Studie im Rahmen des dritten Netzwerkkinder-Symposiums in Auftrag. Ein Teil des Symposiums fand bereits am 26. April statt: Rund 250 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland diskutierten in der "Netzwerkstatt" über das Jonglieren der Netzwerk-Familien von Job, Schule und Freizeit. Viele Kunstwerke entstanden beim Arbeiten und Diskutieren in den Kunst-Ateliers. Die Jugendlichen hielten ihre Gedanken und Erfahrungen in dem Zeitungsprojekt NETZWERKSTATT fest.

Heute Abend, am 27. April, findet der Teil des Symposiums für Erwachsene statt. "Als Basis für die Diskussionen der Erwachsenen dienen die Ergebnisse der Kinder und Jugendlichen der Netzwerkstatt", erklärt Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer, Direktorin des ZOOM Kindermuseums. "Die kreativen Werke und Ergebnisse sehen die Erwachsenen in einer Ausstellung direkt bei der Veranstaltung." Mit dem Publikum diskutieren Experten wie Bundesministerin Maria Rauch-Kallat, Philosoph Prof. Konrad Paul Liessmann, Help-TV "Super-Nanny" Dr. Martina Leibovici-Mühlberger, Freizeitforscher Dr. Ulrich Reinhardt und die beiden Gastgeber Elisabeth Menasse-Wiesbauer und Boris Nemsic.

Druckfähige Fotos der Netzwerkstatt bzw. eine Online-Version des Zeitungsprojekts "NETZWERKSTATT" erhalten Sie auf www.netzwerkkinder.at.

* FESSEL-GfK März 2005, Handypenetration bei österreichischer Bevölkerung von 25 bis 54 Jahre

(Ende)
Aussender: mobilkom austria
Ansprechpartner: Mag. Elisabeth Mattes
Tel.: +43 664 331 2730
E-Mail: presse@mobilkom.at
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