pts20050522002 Politik/Recht, Forschung/Entwicklung

Gewerbeverein: Muss Wien wirklich größter Hausherr Österreichs sein?

Verkaufserlöse der Gemeindebauten sollen in Forschungsprojekte fließen!


Wien (pts002/22.05.2005/22:04) Bund, Länder und Gemeinden in Deutschland haben in den vergangenen fünf Jahren weit mehr als 600.000 Wohnungen an Investoren verkauft. Warum sich dann Wien mit dem Prädikat größter Hausherr des Landes schmücken muss, ist nicht nachvollziehbar - jedenfalls nicht für den Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

In der best- und teuerst verwalteten Hauptstadt weit und breit wird Kapital in Form von Gemeindewohnungen gehortet, dass minimalste Renditen abwirft und horrendes Verwaltungsgeld verschlingt. Das alles bezahlt der Steuerzahler.

Gerade dieses Geld könnte in Zukunftsinvestitionen geleitet werden, die etwa solche Forschungsinstitutionen anlocken, die Ersatz für jene sind, die gerade abgesagt oder ihren Rückzug aus Wien verkündet haben.

Was nützt uns denn der öffentliche Besitz des Karl-Marx-Hofes, wenn wir mit diesem Geld den Forschungsstandort Wien attraktiver gestalten könnten? Immerhin wird der Wert aller Wiener Gemeindewohnungen auf etwa 15 Milliarden EUR geschätzt. Und so lange der Gesetzgeber die Gestaltung des Mietrechts behält, wird ja auch niemand von den bösen "Heuschrecken" ungerechtfertigt delogiert werden.

Wien ist wirklich anders - wie schon bei den Autobahneinfahrten steht. Weltweit trennen sich die Kommunen von ihrem Althausbestand - nur wir freuen uns, dass wir 15 Milliarden EUR totes und rotes Kapital verwalten, statt unsere Zukunft aktiv gestalten zu dürfen!

Dabei ist ja diese Stadt gar nicht so zimperlich, wenn es um gewagte Finanzierungsvarianten geht. Cross Border Leasing ist ja nicht gerade eine Finanzangelegenheit von der Risikoarmut des Sparbüchlsparens.

Also, nur Mut! Es muss ja nicht gleich vor den Gemeinderatswahlen sein. Aber dann bitte rasch das alte Gemäuer möglichst Gewinn bringend verkaufen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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