pts20050901045 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: Warum gibt es keine Erklärungen zum Sinken des Ölpreises?

Ölpreis erklimmt durch Schwindeln seine Schwindel erregenden Höhen!


Wien (pts045/01.09.2005/22:42) Seit zwei Jahren hören wir nun alle möglichen Erklärungen, warum der Ölpreis steigt. Die aktuellste heißt Katrina, das Hurrikan-Monster. Davor vernahmen wir von bösen Tschetschenen, von Attentaten, von bevorstehenden Machtwechseln, von Raffinerieexplosionen, vom Irak-Krieg, von Rohstoff fressenden Chinesen, von streikenden Bohrinselarbeitern und viele andere Geschichterln. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) fragt, ob es denn wirklich keine Argumente gibt, dass zwischendurch auch einmal der Ölpreis sinken müsste?

Um ehrlich zu sein, einmal gab es Panikverkäufe, die den Ölpreis sinken ließen. Am 7.7.2005 hatte am Morgen der Ölpreis wieder einmal einen Rekordstand erreicht: Wegen des Hurrikans "Dennis". Wir erinnern uns alle noch genau an Dennis. So wie an die hunderten anderen Hurrikane, Machtwechseln und Streiks auf Bohrinseln.

"Es ist Panik", sagte ein Händler an diesem Donnerstag. In London gingen vier Bomben hoch - an die 60 Menschen starben. Da gab es Sorgen am Markt über die Auswirkungen der Explosionen auf die Wirtschaft. Zuvor hatte sich sowohl US-Leichtöl als auch die führende Nordseesorte Brent auf Rekordniveau verteuert. Ein Barrel US-Leichtöl zur Lieferung im August kletterte damals zeitweise bis auf 62,10 $ - ein Plus von 82 Cent im Vergleich zum Vortag. Nach den Explosionen in London verbilligte sich US-Öl auf 59,35 $. Brent sank nach den Ereignissen auf den tiefsten Stand in der europäischen Sitzung bis auf 57,71 $ pro Barrel. Zuvor hatte Brent bei 60,70 $ ebenfalls ein Rekordhoch markiert.

Also kann der Hurrikan Dennis nicht der Schuft gewesen sein. Der hat ja wohl am 7.7.2005 auch nach 10:00 Uhr Londoner Zeit weiter gewütet!

Braucht es eigentlich immer erst einer Katastrophe, bevor sich Spekulanten besinnen, auf welch tönernen Beinen ihr Geschäft aufgebaut ist! Auch Gambler sollten sich Sorgen am Markt über die Auswirkungen ihres Handelns auf die Wirtschaft machen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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