pts20050830039 Politik/Recht

Gewerbeverein: Arbeitsmarktforscher sollten sich einmal Australien ansehen!

Mobilität, Flexibilität und Engagement können überall einen Boom auslösen!


Wien (pts039/30.08.2005/21:04) Australien wird heuer knapp 100.000 Facharbeiter aus aller Welt anwerben - 20.000 mehr als 2004. Rund zwei Millionen EUR lässt man sich die globale Bewerbersuche kosten. Da werden Inserate in europäischen Zeitungen geschaltet, Jobmessen wandern wie Road Shows von London über Amsterdam und Berlin nach Chennai in Indien. Warum boomt ein Land am anderen Ende der Welt, während bei uns Arbeitsmarktflaute herrscht? Dieser Frage sollte doch eine Expertenkommission - aber bitte wirklich ausgewiesene Experten - vor Ort nachgehen - rät der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Auch - und gerade - in Australien werden wohl Jobs nach Südost-Asien ausgelagert und der Ölpreis wird dort nicht anders sein, als im Rest der Welt. Ein-Mann-Betriebe können allerdings nur im Kajak-Einer andocken! Trotzdem ist die australische Wirtschaft in den letzten zehn Jahren rascher gewachsen, als die anderer Industrienationen. Aus dem Potenzial der 20 Millionen Australier ist im Zustand der Vollbeschäftigung nichts mehr heraus zu holen.

Mangelberufe gibt es dort auf allen Ebenen: Ärzte, Ingenieure, Spediteure, Installateure und andere Handwerker fehlen am Arbeitsmarkt.

Dabei hatte Australien in den 80er Jahren eine Arbeitslosenrate von zwölf Prozent, etwa das wahre - nicht das vom Arbeitsminister gefühlte - Niveau Österreichs heute.

Die australische Botschafterin in Deutschland erklärt auch gleich, wie die Trendwende erreicht wurde:
+ Abschaffung von Flächentarifverträgen,
+ Lockerung des Kündigungsschutzes,
+ Intensivprogramme für Langzeitarbeitslose.

Offenbar ist Flexibilisierung und ernsthafte Arbeitsmarktpolitik der Schlüssel für eine prosperierende Wirtschaft. Denn immerhin sind die Einkommen der Australier nicht geringer als jene in unseren Breiten.

Welchen Typus Arbeitskraft suchen die Australier nun in unseren Gefielden? Junge, mobile Menschen, die auf eigenen Füßen stehen und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten wollen. Englisch und zwei bis drei Jahre Berufserfahrung sind notwendig!

Nun was hält unsere mobile Jugend - jedenfalls was den Handygebrauch anlangt - von diesem verlockenden Angebot? Oder ist es doch hinter dem Ofen im Hotel Mama noch kuscheliger?

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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