Gewerbeverein: Es bedarf Spitzenpolitiker, wie des ungarischen Präsidenten!

Ex-Verfassungsrichter scheinen ein Gspür dafür zu haben, wie man ans Volk kommt!

Wien (pts003/28.08.2005/21:46) Erfreulich, dass der erste Auslandsbesuch des neuen ungarischen Staatspräsidenten Laszlo Solyom nach Wien führte. Der Mann hat ja - im Gegensatz zu den Worthülsendrechslern im deutschsprachigen Politbereich - eine erfrischende Offenheit. Den Ungarn ist herzlich zu gratulieren, meint man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).

Einige der Solyom-Zitate gefällig:
+ "Nach Amerika gehe ich nicht, solange mich das Fingerabdrücke kostet".
+ Und zur Terrorismusbekämpfung solle man "ein neues Gleichgewicht zwischen Selbstverteidigung und der Wahrung der Rechte schaffen".
+ Zum Grenze überschreitenden Wichtigtun und Ezzesgeben: "Diese Politiker sehen in allen Konflikten ein potenzielles Blutbad, während sie ihre eigenen Sorgen, vom Baskenland bis nach Korsika, nicht zu lösen im Stande sind."

Im Wanderzirkus der Politiker wird sich der neue ungarische Präsident so, wenige Freunde machen. Wer das eine Wochenende beim Papstbegräbnis, ein anderes bei der Inthronisierung dessen Nachfolgers, irgendwann dann bei den Jubiläumsfeiern von St. Petersburg und später von Königsberg, dann wieder bei diversen Nachkriegsgedenken aufeinander trifft, der ist wohl oder (und das ist) übel "verhabert".

Da wird die Politikwelt ein kleines Dorf und fundamentale Gesinnungsunterschiede verwischen sich auf wundersame Weise, wenn Ex-Radikalinski Joschka Fischer plötzlich der bieder bürgerlichen Madeleine Albright, the former US-Secretary of State ein Wangenküsschen geben darf!

Wir sprechen immer wieder von Politikverdrossenheit. Zwei Persönlichkeiten haben mit Redlichkeit, Wahrheit und Mutterwitz in die Politik lockere Glaubwürdigkeit gebracht:
+ Der frühere deutsche Bundespräsident Roman Herzog, dessen Wahrheiten trafen, der aber damit niemanden verletzte.
+ Nun scheint der Ungar Laszlo Solyom dessen Nachfolge anzutreten.

Gemeinsamkeiten gibt es: Beide Herren waren vor dem Präsidentenamt jeweils an der Spitze ihrer Verfassungsgerichtshöfe. Vielleicht sind die Richter die besseren Spitzenpolitiker und nicht mehr die Diplomaten!

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