pts20050904004 Politik/Recht

Gewerbeverein: Kündigungsverbot bei Gewinnen ist schlicht unverantwortlich!

Der Umkehrschluss ist zulässig: Pleiteeinheiten löschen Pragmatisierungen!


Wien (pts004/04.09.2005/22:45) Unternehmen, die schwarze Zahlen schreiben, sollen keine Mitarbeiter kündigen dürfen. Mit diesem Vorschlag sorgte ein deutscher Gewerkschafter für Aufregung. Österreichs Tourismus-Gewerkschaftsboss Kaske hält den unverantwortlichen Vorschlag auch in Österreich für "diskussionswürdig". Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) fordert, dass mit Ferienende nun wieder Ernsthaftigkeit in das Sommerloch einkehren möge! Jedenfalls vorerst in Ostösterreich!

Der Ansatz der deutschen Gewerkschafter, der auf Österreich überspringen musste, hat ungefähr die Qualität der ewigen Jammerei über Gewinne der Pharmafirmen. Mit dem Ergebnis, dass die andauernde Miesmacherei nun dazu führte, dass sich clevere Arzneimittelhersteller in den Generika-Markt verzogen haben und für innovative Forschung weniger Geld als früher vorhanden ist. Der Patient wird es merken!

Gewinne haben bestimmt etwas mit Zukunft zu tun. Und es gäbe wohl keine Finanzinvestoren - von Sozialdemokraten auch Heuschrecken beschimpft - wenn das wirtschaftliche Objekt ihrer Begierde keine Zukunfts- und damit Gewinnchancen bieten würde. Gerade hier haben wir es ja mit Leuten zu tun, die nach Jahren des Missmanagements grundsätzlich solide - aber trudelnde - Unternehmungen durch Sanierungen wieder in den grünen Bereich bringen. Unternehmenschirurgen sozusagen!

Im Übrigen hat die Wirtschaft bereits genug Knebelungen im arbeitsrechtlichen Bereich erlitten. Wer nun noch den Gewinn als Mittel zur Pragmatisierung der privatwirtschaftlichen Mitarbeiter heranziehen will, braucht sich nicht zu wundern, wenn Unternehmer reihenweise ins Ausland auslagern.

Das Beruhigende an der Formel "Kündigungsverbot (=Pragmatisierung) bei Gewinnen" ist der Umkehrschluss. Kündigungsverpflichtung bei Verlusten. Da nahezu jede öffentlich-rechtliche Körperschaft Österreichs Verluste schreibt, wäre mit der Gewerkschaftslogik die Möglichkeit der Aufhebung der Pragmatisierung festgeschrieben!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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