pts20050907055 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Gewerbeverein: EU-Pressedienst verstößt gegen Medien- & Meinungsfreiheit!

Ist die EU ein Geheimbund englisch- oder französischer Muttersprachler?


Wien (pts055/07.09.2005/20:32) Dass die EU-Kommission Vorbehalte zur Medien- und Meinungsfreiheit hat, ist ja spätestens seit Verhängung von Werbe- und insbesondere Berichterstattungsverboten bekannt. Dass aber auch Journalisten perfekt in Französisch oder Englisch sein müssen, möchten sie Informationen aus dem "EU-Presseraum - deutsche Variante" abrufen, ist weniger bekannt. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) möchte einmal mehr auf dieses Faktum hinweisen.

Tatsache ist, dass von den 455 Millionen EU-Bürgern 20,4 Prozent Deutsch als Muttersprache haben, 14,3 Prozent Französisch und 13,9 Prozent Englisch!

Faktum ist weiter, dass die zufällig am 7. September - ja da arbeitet man in der EU schon wieder - abgerufenen Aktuellen Pressemeldungen 35 Einzelberichte aufwiesen. Ganze sechs davon waren auf der deutschen Variante des EU-Presseraums auch in deutscher Sprache abrufbar.

Wobei es in den englischen Überschriften von Fettleibigkeit über Terrorismusbekämpfung bis hin zur Förderung des EU-Föderalismus geht. Das sind doch auch Themen, die deutschsprachige Journalisten in ihrer Muttersprache lesen wollen.

Wenn man es nur wert findet, ein Sechstel der Meldungen ins Deutsche zu übersetzen, ist doch die Frage legitim, wie ernst es die EU mit der Medien- und Meinungsfreiheit denn wirklich nimmt!

Oder sind gerade Fettleibigkeit (der EU), Sprachenterror (der EU) oder Zentralismus in der EU so geheimnisvolle Themen, dass sie nur Journalisten, die des Englischen oder Französischen mächtig sind, gewidmet werden.

Dann aber scheint die EU ein Geheimbund zu sein.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
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E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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