pts20051109046 Politik/Recht, Umwelt/Energie

Gewerbeverein: Wo versteckt sich das Umweltbundesamt und wer braucht es?

Die Privatwirtschaft misst die Luftgüte effizienter und effektiver!


Wien (pts046/09.11.2005/23:25) In den deutschen Koalitionsverhandlungen will man die Abschaffung des eigenen Umweltbundesamtes durchsetzen. Die CSU dazu: "Das wäre ein deutliches Signal dafür, dass man die Forderung nach Bürokratieabbau ernst meint". Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) fordert, dieses Signal auch bei uns zu setzen.

Unser Umweltbundesamt versteckt sich etwa im aktuellen Amtskalender, wo man es vergeblich bei den nachgeordneten Dienststellen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sucht. Schließlich will man doch wissen, wie viele Leute dort beschäftigt sind.

Auf der Homepage www.umweltbundesamt.at findet man dann schon einige Hinweise. So wird dort der tägliche Luftgüte-, Ozon- und Feinstaubbericht veröffentlicht. Und sogar zum Begriff: Provision wird man aufgeklärt. Ein Schelm, wer da Böses denkt! Das Kunstwort schreibt man proVision und ist ein Forschungsprogramm eines anderen Ministeriums, jenem für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

ProVision wird wie folgt inhaltsreichst beschrieben: "Das wissenschafts- und bildungspolitische Ziel des Programms ist anspruchsvoll: Die österreichische Forschung und Ausbildung soll international vernetzt, an die internationale Spitze herangeführt und in Führungspositionen gefestigt werden. Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit für Männer und Frauen sollen in diesem Programm verwirklicht sein. proVISION fördert nicht Mainstream-Forschung, sondern wissenschaftlich innovative Projekte, die maßgebliche Beiträge zu Methoden, Theorien, Qualitätskriterien und Evaluation inter- und transdisziplinärer Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung leisten." Sollte das Jemanden etwa nicht überzeugen?

Dass die Auflösung einer Behörde, wie dem deutschen Umweltbundesamt "ohne erkennbaren Schaden für die Umwelt" abgewickelt werden kann, wird in der CSU als erwiesen angesehen.

Auch Österreich sollte ernsthaft über eine Schließung seiner gleichnamigen Behörde nachdenken. Jenem, der sich das traut, gebührt sogar eine Provision - nicht eine proVision!

Messungen aller Art, die das Umweltbundesamt heute durchführt, können nämlich privatwirtschaftlich organisierte Unternehmer bestimmt billiger erbringen. Und vielleicht kann man dann die Feinstaubmessstelle Vorhegg bei Kötschach-Mauthen auflassen; 2005 gab es dort bis jetzt keine Grenzwertüberschreitung und wahrscheinlich bleibt das auch so! Was nicht so klar für Hofrat Hinsichtl und Rücksichtl ist, wohl aber bei Einsatz von Plausibilitätswissen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
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