Boehringer Ingelheim und Biolipox unterzeichnen Vereinbarung
Neue Medikamentenklasse gegen Schmerzen und Entzündungen
Wien (pts026/18.11.2005/13:11) Die Boehringer Ingelheim GmbH und Biolipox gaben kürzlich eine weltweite exklusive Forschungs- und Lizenzkooperation bekannt. Die Unternehmen beabsichtigen, gemeinsam eine neue Medikamentenklasse mit neuartigen Wirkmechanismen zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen zu entwickeln.
Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass Boehringer Ingelheim eine Zahlung für den Zugang zur Technologie (Upfront Payment), anschließend Meilenstein-Zahlungen sowie Umsatzbeteiligungen entrichtet. Die Vereinbarung umfasst außerdem projektspezifische Zahlungen für die Forschungsleistungen an Biolipox über einen Zeitraum von drei Jahren. Anschließend ist Boehringer Ingelheim für die gesamte weitere Entwicklung und Vermarktung der Substanz verantwortlich. Darüber hinaus werden Boehringer Ingelheim und Biolipox die Produkte aus dieser Zusammenarbeit gemeinsam in Skandinavien und im Baltikum vermarkten.
Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. Jedoch entspricht der Wert dieser Vereinbarung dem hohen innovativen Nutzen und dem großen Marktpotenzial. Darüber hinaus wird die Co-Promotion Biolipox den Aufbau einer eigenen Vermarktung ermöglichen.
Die Kooperation konzentriert sich auf das präklinische Forschungsprojekt zu Prostaglandin E2 (PGE2) von Biolipox. Prostaglandin E2 ist eine endogene, für verschiedene entzündliche Prozesse zentrale Substanz. Zurzeit ist Biolipox dabei, ein Medikament zu entwickeln, das spezifisch die PGE2-Synthese hemmt. Dank dieser selektiven Hemmung könnte das Medikament weniger Nebenwirkungen haben als die derzeit verfügbaren Schmerzmittel wie die nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAID).
"Wir sind von der Qualität der Forschungsaktivitäten und der Expertise von Biolipox auf dem Gebiet der Arachidonsäurekaskade beeindruckt", erklärte Dr. Dr. Andreas Barner, stellvertretender Sprecher der Unternehmensleitung und Leiter des Unternehmensbereiches Forschung & Entwicklung und Medizin bei Boehringer Ingelheim. "Als ein forschungsorientiertes pharmazeutisches Unternehmen setzt sich Boehringer Ingelheim für die Entdeckung und Entwicklung von Substanzen und Produkten mit hohem therapeutischem Nutzen ein. Gerade auf dem Gebiet der Schmerzmittel und Entzündungshemmer besteht ein großer medizinischer Bedarf. Diese Zusammenarbeit hat das Potenzial, Ärzten und Patienten eine neue Behandlungsoption bereitzustellen, die sowohl sicher als auch wirksam ist."
"Wir freuen uns über diese Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim, einem Global Player und Experten auf dem Gebiet der entzündungshemmenden Schmerzmittel. Wir sind davon überzeugt, dass diese Kombination unserer Expertise und Ressourcen zu einer rascheren Entwicklung neuer und besserer Medikamente führt, von denen Millionen Patienten profitieren werden", ergänzte Dr. Torbjörn Bjerke, President und CEO von Biolipox. "Die Vereinbarung ist ein Meilenstein für Biolipox; sie bietet uns beträchtliche finanzielle Möglichkeiten, einen starken Partner und eine Bestätigung unserer neuartigen Forschung. Sie unterstützt uns auch bei unserem langfristigen Ziel, ein voll integriertes pharmazeutisches Unternehmen zu werden."
Behandlung von Schmerzen und Entzündungen
Entzündungen, Schmerzen und Fieber sind verbreitete Phänomene bei verschiedensten Erkrankungen - von Luxationen und Distorsionen bis hin zu chronischen Krankheiten wie Arthritis. Nach Schätzungen leiden circa 355 Millionen Menschen weltweit unter Arthritis. In den USA sind etwa ein Drittel der Erwachsenen und fast 300.000 Kinder von Arthritis betroffen. Die häufigste Form ist die Osteoarthritis, die sich bei vielen Menschen mit zunehmendem Alter entwickelt. Die rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis) ist etwas seltener, führt aber zu noch schwer wiegenderen körperlichen Beeinträchtigungen und betrifft auch viele jüngere Menschen in ihrem aktiven Berufsleben. Für Patienten mit chronischen Krankheiten stehen zwar Schmerzmittel zur Verfügung, jedoch haben diese häufig starke Nebenwirkungen. In den USA werden jährlich bis zu 100.000 Patienten wegen gastrointestinaler Blutungen stationär aufgenommen, die eine Folge der Standardbehandlung mit herkömmlichen nicht-selektiven, nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) mit Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen sind. 2004 betrug der weltweite Umsatz von Medikamenten zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen 14,5 Milliarden US$.
Der internationale Unternehmensverband Boehringer Ingelheim ist in Österreich stark engagiert und mit den Gesellschaften Boehringer Ingelheim Austria, Boehringer Ingelheim Pharma sowie dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Kerngeschäftsfelder von Boehringer Ingelheim Austria sind die Betreuung des Pharmageschäftes Österreich, Forschung und Entwicklung, biopharmazeutische Entwicklung und Produktion sowie Tiergesundheit. Als "Regional Center Vienna" trägt Boehringer Ingelheim Österreich nicht nur die Geschäftsverantwortung für den österreichischen Markt, sondern auch für 28 Länder Mittel- und Osteuropas. Boehringer Ingelheim Austria erzielte im Geschäftsjahr 2004 Gesamterlöse in der Höhe von 306,1 Mio. Euro und beschäftigte 912 Mitarbeiter.
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