pts20060116031 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Müssen wir denn wirklich pro Kopf 280 EUR an den Irak spenden?

1,75 Mrd. EUR österreichischer Schuldenerlass ist schlicht eine Frechheit!


Wien (pts031/16.01.2006/22:01) Österreich hat dem Irak 1,75 Milliarden EUR an Schulden erlassen. Jeder von uns hat somit 280 EUR an ein an sich reiches Land mit enormen Erdölvorkommen zwangsgespendet - vom Baby bis hin zum Greis. Offenbar ist bei uns in Österreich schon alles Denkbare finanziell richtig dotiert. Die Forschung etwa! Oder? Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) meint, dass es schlauere Methoden gegeben hätte, den Aufbau des von Briten und Amerikanern zerstörten rohstoffreichen Iraks zu finanzieren.

Es ist ja wohl nicht von der Hand zu weisen, dass eine Kreditaktion mit einer Ölabsicherung den gleichen Effekt erzielt hätte, wie der Schuldenerlass. Auf irakischer Seite jedenfalls. Wenn man bedenkt, wie kleinlich die öffentliche Hand jeden Cent von mittelständischen Unternehmen fordert, dann fragt man sich schon, ob unseren Politikern noch das Hemd näher ist als der Rock?

Natürlich ist es charmant bei den diversen Geberkonferenzen aufzuzeigen, wenn es darum geht, wer "the biggest spender" pro Kopf ist. Da bekommt man schon international Zuneigung, die einem als Politiker im Lande versagt bleibt.

Wenn das allerdings still und heimlich zu Lasten des Steuerzahlers geht, dann ist das schlicht als Trickserei zu bezeichnen. Irgendwie kommt man sich im ÖGV ja seltsam vor, wenn man etwa gegen die widmungsfremde Ausbildungsabgabenfinanzierung für die ominöse Lehrlingsaktion "Jobs for You(th)" echauffiert und man danach hört, dass der 70-fache Betrag im Ölfass ohne Boden Irak verschwindet.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie in diesem Land Geld verschenkt wird. Verschenkt von Leuten, die dieses Geld nie verdient haben.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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