Gewerbeverein: Wieder eine "gesunde" EU-Aktion zum Geldverschleudern!
Der Body-Mass-Index-grenzwertige Kommissar Kyprianou sagt, was wir tun müssen!
Wien (pts036/07.02.2006/20:53) Vergangenen Freitag hat der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz den Startschuss für das Projekt "Europäische Plattform für Gesundheitsinformation" bzw. "Gesundheit in Europa" gegeben. Dieses System zur Information über Gesundheitsfragen wird mit 1,4 Mio. EUR aus dem EU-Programm für öffentliche Gesundheit kofinanziert und von der Union der Europäischen Rundfunkorganisationen (UER) verwaltet. Bei dem Projekt handelt es sich um eine multimediale Initiative zur Schaffung eines europaweiten Netzwerks öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten und anderer Medien, durch das der Austausch von Gesundheitsreportagen jeder Art, wie zum Beispiel Fernsehdokumentationen, Hörfunksendungen oder Presse- und Internetartikel, gefördert werden soll.
"In Europa besteht Bedarf an besseren und leichter zugänglichen Informationen zu Gesundheitsfragen", erklärte Kommissar Kyprianou. "Diese Partnerschaft zwischen Fernseh- und Rundfunkanstalten aus ganz Europa im Rahmen der Union der Europäischen Rundfunkorganisationen trägt dazu bei, die Bürgerinnen und Bürger, vor allem Patienten und Angehörige der Gesundheitsberufe, über Fragen der öffentlichen Gesundheit mit einer europäischen Dimension kontinuierlich auf dem Laufenden zu halten."
Die Kreta-Diät dürfte der - wiewohl griechisch-zypriotische - EU-Kommissar wohl nicht einhalten. Dem Aussehen nach müssten ihm Ärzte raten, zuerst einmal seine guten Ratschläge, die er den EU-Bürgern vermitteln will, selbst bei sich anzuwenden. Ein übervollschlanker - charmant ausgedrückt - Meinungsmacher wirkt ja nicht unbedingt überzeugend, wenn es um Gesundheitsfragen geht.
Haben wir nicht genug Gesundheitsinformationen innerhalb der EU, fragt man dazu im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV)? Auf Zigarettenpackungen wird uns der Niedergang unserer Zeugungsfähigkeit angedroht, wenn wir das Teufelsding öffnen. Selbst die Kronen-Zeitung ist mit einem eigenen Gesundheitsbuch ausgestattet, das uns rät, was wir tun können, um mit 135 Jahren noch das Pensionssystem zu schädigen. Wenige halten sich daran.
In einer Zeit in der alle "overnewsed but underinformed" sind, ist die EU-Finanzierung dieser Aktion hinaus geschmissenes Geld.
Gesundheit fängt bekanntlich im Kopf an. Und endet zumeist bei den Füßen. Wer sich reichlich bewegt und spärlich und natürlich isst, der wird gesünder bleiben, als die völlernden Couch-Potatoes. Das weiß aber jetzt schon jedes EU-Kind.
Der Herr Kommissar möge sich die vorwöchige Ausgabe des SPIEGELs kaufen und die dort enthaltenen Ratschläge zuerst bei sich befolgen. Und dann als EU-Aktion lieber Sportschuhe an Bewegungswillige verschenken lassen, als uns um unser Geld mit noch mehr wohl bekannten Gesundheitsinformationen zu quälen. Die Bürger wissen ja sehr wohl, was gesundheitsschädigend ist. Aber selbst der EU-Gesundheitskommissar kann seinen inneren Schweinehund nicht überwinden und ein gesundheitsorientiertes Erscheinungsbild vorzeigen.
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