Gewerbeverein: Der Herr Sobotka - Ihr geheimer Finanzdienstleister!
Wohnbaubeihilfe hat nichts mit Geldanlage zu tun - aber schon gar nichts!
Wien (pts003/05.02.2006/21:05) Es war Ihnen bisher wohl entgangen, dass der Herr Sobotka für einen Teil Ihrer Geldanlage verantwortlich zeichnet. Welcher Sobotka werden Sie zu Recht fragen? Nun der NÖ-Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka. Wie das kommt? Nun ganz einfach. Sie bezahlen Steuern. Die werden zur Bezahlung von Ärmelschonern von Beamten und deren Gehälter verwendet. Ein geringerer Teil läuft über den Finanzausgleich an die Bundesländer. Die haben so gut wie keine Steuereinnahmen - so sie nicht Handymasten bemauten. Also brauchen sie Geld für ihre föderalen Aufgaben. Die Wohnbauförderung wird etwa so vom Bund an die Länder transferiert. Und sollte dort auch Zweck entsprechend und unmittelbar in die Wirtschaft fließen - meint man jedenfalls im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).
Ist aber nicht so! Seit 2002 legt Veranlagungsrat Sobotka Gelder aus der Wohnbauförderung unter anderem in Aktien an. Und er veranlagt auch nicht schlecht. Zwölf Prozent! "Ein tolles Ergebnis - immerhin haben wir damit unser Ziel, jedes Jahr 5 bis 6 Prozent zu erwirtschaften, um das Doppelte übertroffen,", so Sobotka im O-Ton.
Bravo, Herr Sobotka. Aber wir sollen die Konjunktur ankurbeln und nicht sie als Veranlagungsmeister feiern. Sonst kommt vielleicht noch die ÖBB auf den Gedanken ihre knapp fünf Mrd. EUR Bundeszuschuss zu veranlagen!
+ So bläst es etwa in Niederösterreich noch aus genug Häusern jede Menge teurer Energie ins Freie. Kein Problem: Immerhin ist das Land Niederösterreich mehrheitlich am Landesenergieversorger EVN beteiligt. Je weniger gedämmt und je mehr geblasen wird, desto noch mehr bleibt daher bei Sobotka in der Kasse.
+ Selbst wenn es zu wenige Anträge der Niederösterreicher für Förderungen für thermische Sanierung gibt: Man könnte ja eine Aktion starten.
+ Und selbst, wenn die nichts bringt: Dann lasst doch den Steuerzahler selbst sein Geld anlegen und knöpft es ihm nicht ab, bevor es Zweck gewidmet verwendet wird.
Sobotkas Wohnbauförderungs-Portefeuille birgt auch einige Risiken in sich: 45 Prozent stecken in Aktien. Jeder Kleinanleger weiß, dass hohe Renditen zwangsweise mit höheren Risiken behaftet sind.
Ihr persönlicher Geldanleger Sobotka sollte sich nach Ansicht des ÖGV daher weniger darum kümmern, wie er unser Geld anlegt. Er sollte sich darum sorgen, wie Wohnbauförderung tatsächlich Zweck entsprechend eingesetzt wird. Denn zuerst Energien mangels thermischer Sanierung aus den Wohnungen zu blasen, mag zwar der EVN-Bilanz gut tun. Der Zweck der Wohnbauförderung ist es aber nicht, die EVN-Bilanz zu behübschen. Und auch nicht zwölf Prozent Rendite damit zu erwirtschaften. Dieses Geld gehört nämlich uns Steuerzahlern, Herr Sobotka - nur zur Erinnerung!
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