pts20060130034 Politik/Recht

Gewerbeverein: Aufwendungen für Kindergärten korrelieren mit Geburtenzahl.

Wollen wir unsere Sozialsysteme erhalten, müssen wir etwas fürs Gebären tun!


Wien (pts034/30.01.2006/22:36) Die öffentlichen Ausgaben für Familien in Prozent des Bruttoinlandsprodukts gehen weit gehend mit der Anzahl der Geburten je Frau einher. Je mehr Geld, desto mehr Kinder! Dänemark, Finnland und Norwegen mit um die 3,5 Prozent Familienunterstützung vom BIP bringen es auf 1,8 Geburten je Frau. Die Zahl liegt sehr nahe an den 2,1 Geburten, die für eine stabile Bevölkerungszahl notwendig wären. Am unteren Ende der Geburtenskala ausgewählter europäischer Staaten liegen Italien, Deutschland und Österreich mit maximal 3 Prozent Familienaufwand vom BIP.

Noch stärker als die staatlichen Gesamtausgaben für Familien korrelieren allerdings die Aufwendungen für Kindergärten und ähnliche Betreuungseinrichtungen mit der Anzahl der Geburten der Frauen. Gerade hier nimmt Österreich einen kläglichen Platz weit hinten ein, kritisiert der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Geldleistungen an Familien haben zwar ihre Berechtigung aber Sachleistungen, die es jungen Müttern ermöglichen, Beruf und Familie in harmonischen Einklang zu bringen, haben somit erwiesener Maßen den größten Effekt auf die Geburtenrate eines Landes.

Nachdem unsere gesamten Sozialsysteme auf einer stabilen - besser noch wachsenden - Bevölkerungszahl und auf Vollbeschäftigung aufgebaut sind, wäre es doch mehr als zweckmäßig, wenn unsere Regierung einmal eine große Kindergarteninitiative ansagen würde. Und nicht nur ansagen, wie die Forschungsmilliarden, sondern auch umsetzen.

Dass Forschung, wie auch Kindersegen etwas mit einer positiven Zukunftsperspektive gemeinsam haben, liegt auf der Hand. Statt in Struktur verkrustende Landwirtschaft öffentlich zu investieren, ist der Staat gefordert, endlich wirkliche Zukunftsinvestitionen zu tätigen. Bei der Forschung kann man immer beginnen, bei der Geburtenfreudigkeit ist eine biologische Vorlaufzeit von jedenfalls neun Monaten erforderlich - psychologisch sind es sogar etwas mehr Monate. Und bis gerade Gezeugte ins Verdienen und damit ins Zahlen in Sozialversicherungstöpfe kommen, ist im Schnitt ein Vierteljahrhundert vergangen - eine Periode, die uns aus jetziger Sicht schon bald ordentlich ins Schleudern bringen wird.

Dieser Staat investiert zuwenig in Bildung, Forschung und Familien. Dafür scheint es sein vordringlichstes Ziel zu sein, auch noch den allerletzten Klimt in seinem Inventar zu wissen. Hier schließt sich der Kreis zum Kindergarten. Die Bauxerln dort haben auch nur das "Haben wollen" im Sinn - die Zukunft stellt sich ihnen naturgemäß noch nicht.

Aber wollen wir sie in ein Leben entlassen, in dem sie möglichst viele Klimts theoretisch sehen könnten, oder wollen wir ihnen ein ökonomisch intaktes Umfeld bieten, auf dem sie dann ihr Glück auf ihre Art aufbauen?

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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