pts20060320039 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: Europäischer Sozialfonds zur Umschulung Prostituierter!

Andere EU-Bürger brauchen außerhalb des ältesten Gewerbes eher Qualifikation!


Wien (pts039/20.03.2006/22:49) Gewisse Ähnlichkeiten mit der Heilsarmee kann man dem Europäischen Sozialfonds wahrlich nicht absprechen. In Nordrhein-Westfalen buttert der EU-Geldtopf nun gemeinsam mit dem Land eine Million EUR in die Umschulung Prostituierter zu Altenpflegerinnen. Begründet wird dies, da Prostituierte "allgemein gut mit Menschen umgehen, kaum noch Ekelgefühle verspüren und null Berührungsängste haben". Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) geht davon aus, dass man auch Bruchteile der 70 Milliarden EUR, die dem Fonds zwischen 2000 und 2006 zur Verfügung stehen auch sinnvoller einsetzen kann.

Natürlich wird von künftigen Arbeitgebern Diskretion verlangt. Wäre ja auch nicht gerade der Reputation eines Seniorenheims zuträglich, wenn die berufliche Herkunft der Altenpflegerin bekannt würde. Oder vielleicht doch: Wenn sich ein Lustgreis noch Hoffnungen machen darf, dass ihm auch im nordrhein-westfälischen Heim jemand "zuhört und Geborgenheit vermittelt".

Der Europäische Sozialfonds (ESF) verhilft - nach eigener Aussage - Arbeitnehmern dazu, sich höher zu qualifizieren und somit ihre Berufsaussichten zu verbessern. Der 1957 gegründete ESF ist die Hauptquelle der EU für eine finanzielle Unterstützung der Bemühungen, die Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern und Humanressourcen aufzubauen. Er steht den Mitgliedstaaten zur Seite, wenn es darum geht, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, Menschen im Arbeitsmarkt zu halten und Ausbildungsmaßnahmen zu fördern, um Europas Arbeitskräfte und Unternehmen besser zu befähigen, neue, globale Herausforderungen anzunehmen.

Warum wir Altenpflegrinnen umschulen müssen, ist im Binnenmarkt schwer verständlich. Genug Menschen aus den neuen EU-Staaten sind gerne bereit diese wichtige Funktion ohne Umschulung in der Gesellschaft auszuüben.

Und dazu flattert gerade jetzt die brandaktuelle Meldung herein, dass das japanische Forschungsinstitut Riken einen neuen humanoiden Roboter entwickelt hat, der in der Altenpflege eingesetzt werden soll. Der 100 Kilogramm schwere, künstliche Altenpfleger, den die Wissenschaftler auf den Namen RI-MAN getauft haben, misst 158 Zentimeter und soll schon bald in der Lage sein, bis zu 70 Kilogramm schwere Personen aufzuheben oder auch herumzutragen. Darüber hinaus kann RI-MAN sowohl sehen als auch hören und soll den Forschern zufolge zwischen acht unterschiedlichen Gerüchen unterscheiden können. Vielleicht muss der ESF bald Roboter umschulen, die künftig als Prostituierte arbeiten möchten!

In der Tat scheint es trotz der Chancen, bei der Fußball-WM in diesem Sommer noch einmal kräftig abzusahnen, um das älteste Gewerbe in Deutschland schlecht bestellt zu sein. Der Effekt des Überangebots ist ein "dramatischer Preisverfall".

Das alleine - so der ÖGV - rechtfertigt aber wahrlich noch nicht das soziale Engagement mit unseren EU-Geldern. Es soll ja noch Menschen in gesellschaftlich wichtigeren Bereichen geben, die durch Überangebot unter einem dramatischen Einkommensverlust leiden.

Die EU und ihr Sozialfonds mögen sich mit ihrem zu vielen Geld den wahren Beschäftigungsproblemen innerhalb der Union zuwenden, fordert der ÖGV. Das Überangebot an Geld im Sozialfonds scheint offenbar keinen Ideenverlust zu bewirken!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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