pts20060327030 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Requirements Engineering

Vom Bierdeckel zu UML- Modellen und darüber hinaus ...


Wien (pts030/27.03.2006/15:40) In der Softwarebranche werden Anforderungen in den letzten Jahren zunehmend ernster genommen. Es hat sich herumgesprochen, dass die Kosten für mangelhaften Umgang mit Anforderungen, die Zeitverzögerungen in Projekten und die Unzufriedenheit bei der Auslieferung in keinem Verhältnis zu dem Aufwand stehen, den man für gute Anforderungsanalyse aufbringen muss. Aber was ist gute Anforderungsanalyse? Von Prosa zu Formalismus

Betrachten wir die Historie der letzten 25 Jahre. Die strukturierten Analysemethoden entstanden gegen Ende der 70er-Jahre nicht zuletzt deshalb, weil es massive Verständigungsprobleme über Anforderungen gab, die "nur" umgangssprachlich beim Gespräch in der Kaffeeecke oder auf der Rückseite von Briefumschlägen erfasst wurden. Man versuchte, die mangelnde Präzision der Umgangssprache durch formalisierte Modelle (z. B. Entity-Relationshipmodelle, Datenflussdiagramme, ...) zu ersetzen. Als Anforderungsspezifikation (oftmals auch als Pflichtenheft oder als Lastenheft bezeichnet wurden den Projektbeteiligten und späteren Nutzern eines DV-Systems CASE- Tool- geprüfte formalisierte Modelle übergeben. Diese überforderten oftmals die Leser, so dass die "formale Unterschrift" unter einem solchen Dokument nicht immer auch bedeutete, dass alle Wünsche wirklich adäquat erfasst worden waren und dass es bei der Abnahme nicht zu Enttäuschungen kam.

Von Formalismus zu Liberalität
Objektorientierte Methoden haben auf diese Schwäche reagiert und sind toleranter und vielfältiger in ihren Ausdrucksmitteln für Anforderungen geworden. Ziel ist immer noch die formalisierte Modellierung von Anforderungen, aber es gibt auch Spielräume für weniger formale Ausdrucksmittel. Wir führen insbesondere die Beliebtheit der Use-Case-Modellierung und die Verwendung von beispielhaften Aufläufen (d.h. von Szenarien) darauf zurück, dass viele Anwender diese besser lesbaren, aber weniger prüfbaren Dokumente schätzen und lieben gelernt haben. Die UML [Hru02] bietet uns heute ein breites Spektrum an Ausdrucksmitteln, die es uns gestatten, Anforderungen auf allen gewünschten Abstraktionsniveaus mit so viel oder so wenig Präzision wie gewünscht, auszudrücken. Die Koexistenz von informellen und formalen Beschreibungsmitteln für Anforderungen in der UML ist einerseits ein Vorteil, da jeder nach seiner Fasson glücklich werden kann, stellt aber andererseits eine Herausforderung dar. Die Analytiker müssen genau wissen, wann und zu welchem Zweck die unterschiedlichen Ausdrucksmittel sinnvoll einsetzbar sind und wie man den Zusammenhang trotzdem sicherstellt. Man muss informelle Anforderungen und formalisierte Anforderungen nicht als Gegensatz sehen, sondern den Entwicklungsprozess so gestalten, dass beide Ausdrucksarten Hand in Hand eingesetzt werden können.

UML ist nicht alles
Ein Klasse von Anforderungen wird aber selbst von den dreizehn verschiedenen UML-Ausdrucksmitteln nicht adäquat erfasst: Nicht-funktionale Anforderungen und die Projekt-Randbedingungen. Moderne Requirements Engineering-Methoden [Rob99], [Rup05], [volere] sind mehr als nur eine Notation wie UML. Sie zeigen systematische Prozesse auf, um alle Arten von Anforderungen in den Griff zu bekommen und geben Ihnen mit Schablonen und Gliederungsschemata praxiserprobte Vorgaben für Ihre Projekte. Weitere Infos für alle, die Alternativen kennen lernen und noch mehr wissen wollen, unter http://www.requirementsdays.de oder unter http://www.conect.at

Dr. Peter Hruschka ist Partner der Atlantic Systems Guild, einer international renommierten Gruppe von Software Technologie Experten und Gründer des deutschen Netzwerks agiler Entwickler. Peter Hruschka hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und ist viel gefragter Sprecher auf Kongressen und Veranstaltungen. Darüber hinaus ist er Top-Referent der CON*ECT Business Academy u.a. zu Themen wie "Effektives Requirements Engineering mit UML" (24.-25. April 2006) und "Agile Software-Entwicklung, mit minimalem Aufwand zu maximalen Erfolg" am (29. - 30. Juni 2006). Beide Seminare finden im CON.ECT Eventcenter statt.

CON.ECT Eventmanagement, die IT- Trend- Eventagentur hat bereits über 400 Veranstaltungen im IT- und Business Bereich mit rund 21.000 Teilnehmern realisiert. Zu den zufriedenen Kunden und Kooperationspartner gehören z.B. Plattformen wie Future Network, KDZ, Austrian IT Security Management Network oder Unternehmen wie Siemens Business Services, Microsoft, IBM, BRZ, Kapsch, SAP, Telekom u.v.m.

(Ende)
Aussender: CON.ECT Event Management GmbH
Ansprechpartner: Bettina Hainschink
Tel.: +43/1/522 36 36-0
E-Mail: office@conect.at
|