pts20060420039 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Bei der Bawag neu geht's nur um Mitarbeiter - nicht um Kunden!

Steht eine Namensänderung in "Bank für MitarbeiterInnen" bevor?


Wien (pts039/20.04.2006/23:06) Sehr aufschlussreich sind die Ausführungen von ÖGB-Präsident Hundstorfer in der aktuellen Ausgabe der von Arbeiterkammerzwangsmitgliedern mitfinanzierten Zeitschrift Arbeit & Wirtschaft. Ein paar Wortspenden des Gewerkschafts-Bosses wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, insbesondere wenn Sie Bawag-Kunde sein sollten. Dann sind Sie nämlich zweitklassig. Erstklassig ist nur das Wohl der Bawag-Mitarbeiter, empfindet der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Hier ein Auszug aus den Wortspenden Hundstorfers:

+ "Wir haben auch und vor allem Verantwortung für die Arbeitsplätze und die Zukunft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bawag P.S.K."
+ "Ich gebe Ihnen hier und heute mein Wort, dass wir bei den kommenden Verkaufsverhandlungen:
+ einer österreichischen Lösung den Vorzug geben. (Anmerkung ÖGV: hilft das dem Kunden?)
+ einen Käufer wählen, der den erfolgreichen Weg der Bawag P.S.K. fortsetzt und expandiert. (Anmerkung ÖGV: Ist das eine gefährliche Drohung?)
+ über eine MitarbeiterInnen-Beteiligung aktiv nachdenken. (Anmerkung ÖGV: denkt man im ÖGB fallweise auch passiv - etwa träumend - nach?)
+ sehr genau darauf achten, dass der künftige Eigentümer der Bawag P.S.K. seinen tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichere und qualitätsvolle Arbeitsplätze bietet."

Der Bankkunde wird gerade zweimal erwähnt:

+ "Es ist unsere Eigentümerverantwortung, den 6000 MitarbeiterInnen der Bank (Anmerkung ÖGV: denen zuerst) und ihren 1,3 Millionen Kunden und Kundinnen die Erfolgsperspektive zu sichern" (Anmerkung ÖGV: Letzteren auch)
+ "Und fest steht auch: Der ÖGB wird auch nach dem Umbau der Eigentümerstruktur treuer Kunde der Bawag P.S.K. bleiben." (Anmerkung ÖGV: Auch hier ist der drohende Unterton unüberhörbar!)

Wir gehen davon aus, dass Hundstorfer-Mitarbeiter und ÖGB-Agenturen tagelang an diesem aufschlussreichen Text gebastelt haben und er nicht nur aus dem hohlen Bauch kommt.
Wenn es dem ÖGB bei der Bawag überwiegend um Mitarbeiterinteressen geht, ist das nett. Aber das kennen wir ja schon von den nahe stehenden Institutionen Konsum bis ARBÖ mit den Zwischenstationen Bank Burgenland und ÖGB-Finanzen selbst. Gut geht das nie!

Und der Bawag-Kunde sollte sich insbesondere seinen Teil denken. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen steht nicht er im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit sondern die Bank-Mitarbeiter. So wurde aus einer Bank für Arbeit und Wirtschaft eine Bank für Mitarbeiter. Hoffentlich schrumpft da nicht die Kontenanzahl von 1,3 Millionen auf 6000!

Besonders aufschlussreich aber zum Schluss jener Hundstorfer-Passus: "Wenn Sie spekulative Geldvernichtung abstoßend, Kontrollversagen empörend und diskrete Vertuschungsversuche widerwärtig finden - wir stehen auf Ihrer Seite."

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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