Christliche Archäologen finden Arche Noahs Überreste
Andere Forscher bezweifeln Theorie vehement
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BASE |
London (pte005/08.07.2006/07:15) Im iranischen Elburz-Gebirge haben US-Archäologen die angeblichen Überreste der Arche Noah gefunden, berichtet das Wissenschaftsmagazin National Geographic http://www.nationalgeographic.com . Die Gesteinsformationen, die in über 4.000 Metern Höhe gefunden wurden, erinnern tatsächlich an versteinerte Schiffsplanken. Ein britischer Geologe zweifelt hingegen an der Version, dass es sich bei den Fundstücken um versteinerte Holzplanken handelt. Nach Analysen der Fotos handelt es sich dabei um eisenhaltige Sedimente, meint der Forscher.
Das Forscherteam um Robert Cornuke, Präsident des Bible Archeology Search and Exploration Institute BASE, hat die Funde am Suleiman Berg entdeckt. Nach Angaben der Wissenschaftler von BASE handle es sich dabei um versteinertes Holz. "Wir haben dünne Scheiben von den Proben geschnitten und eindeutig Zellstrukturen gefunden", so Cornuke, der allerdings einräumt, dass es hart sein wird zu beweisen, dass es sich tatsächlich um Noahs Arche handelt. Er sei allerdings davon überzeugt, dass die Gesteinsformation ein wichtiger Platz für Wallfahrten in der Vergangenheit gewesen sei. Ein weiterer Fund - nämlich Überreste eines Schreins - mache dies deutlich.
Die Geschichte um die Arche Noah gibt es in drei wichtigen Weltreligionen: Im Christentum, im Islam und im Judentum. Im Buch Genesis wird eine sieben Monate und 17 Tage lang andauernde Flut beschrieben, die alles Leben unter sich begrub. Vor der Flut soll Gott Noah befohlen haben, von jeder Spezies der Erde je zwei Stück mitzunehmen. Nach dem Buch Genesis blieb die Arche Noah nach dem Rückgang des Wassers am Berg Ararat stehen. Die meisten Bibel-Gelehrten nahmen an, dass es sich beim Berg um den türkischen Ararat handelte. Allerdings passe die Ortsbeschreibung im Buch Genesis nicht auf das Profil des tatsächlichen Ararat, subsumiert nun das Team um Cornuke. Mit verschiedenen Übersetzungen, auch aus anderen Büchern, hat das BASE-Team im Juli 2005 erstmals den Berg Suleiman erklommen, der bereits in einer Expedition des britischen Forschers A.H. McMahan aus dem 19. Jahrhundert aufgetaucht ist. In der luftigen Höhe von 4.570 Metern habe sich auch der von McMahan beschriebene Schrein befunden, dessen Alter nach der Carbon-Untersuchung auf etwa 500 Jahre geschätzt wurde. Einige Meter tiefer fanden die Forscher die Fragmente, die sie nun als Überreste der Arche Noah deuteten.
Kevin Pickering, Geologe am University College in London, kann der Theorie von Cornuke nicht viel abgewinnen. Er zweifelt daran, dass es sich hier tatsächlich um versteinertes Holz handle. "Anhand der Fotos handelt es sich eher um Sedimente aus dünnen silizifierten Sandstein, die aller Wahrscheinlichkeit nach in einem marinen Umfeld entstanden sind", so der Forscher. Die bootähnlichen Gesteinsformationen sind für den Iran übrigens typisch wie auch der britische Geologe Ian West festgestellt hat. "Der Iran ist bekannt für kleine Faltenwürfe. Dort liegen auch die Ursachen für die Ölvorkommen", so der Forscher.
Auch der Experte für versteinertes Holz, Martin Bridge von den Oxford Dendrochronology Laboratories, zweifelt an der Theorie. Es sei mehr als fraglich, dass eine hölzerne Struktur derart lang unter den Gegebenheiten, die dort herrschen, zu einem versteinerten Holz werden. "Holz wird nur unter extremen Bedingungen wie unter Luftabschluss in extremer Feuchtigkeit oder Trockenheit über Jahrtausende hinweg, versteinert", erklärt Bridge. Das Alter der Arche Noah wird auf 6.000 bis 10.000 Jahre geschätzt und das sei für einen solchen Prozess unwahrscheinlich. Zudem zweifeln die Forscher auch noch daran, dass der Wasserstand damals tausende Meter höher lag, als heute. "Wenn alle Gletscher und beide Polkappen komplett abschmelzen würden, käme man dennoch niemals dazu ein Schiff auf einem 4.000 Meter hohen Berg stranden zu lassen."
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