Exner Laureat 2006: Shuguang Zhang, MIT
Österreichs traditionellste und höchstrangige Ehrung für Techniktransfer!
Wien (pts018/20.11.2006/11:09) Wilhelm-Exner-Medaillen Träger 2006 ist Univ.Prof. Dr. Shuguang Zhang, Center for Biomedical Engineering beim Massachusetts Institute of Technology. Beim Empfang in der Präsidentschaftskanzlei wird er, gemeinsam mit Dipl. Ing. Hannes Bardach, Geschäftsführer der Frequentis GmbH., heute Mittag vom Präsidium des Österreichischen Gewerbevereins (ÖGV) Herrn Bundespräsident Dr. Heinz Fischer vorgestellt. Die Medaille wird dem herausragenden Wissenschafter heute abends, 18:00 Uhr, feierlich vom Rektor der Universität für Bodenkultur, Wien, Herrn Univ.Prof.DDr. hc Hubert Dürrstein, im Palais Eschenbach des ÖGV verliehen.
Universitätsprofessor Dr. Shuguang Zhang wuchs während der Kulturrevolution auf, was dazu führte, dass er nicht durchgängig zur Schule gehen konnte. Trotz dieses Handicaps studierte er Biochemie an der Universität Sichuan in Chengdu. Danach ging er in die USA und machte 1988 seinen Ph.D an der University of California in Santa Barbara. Er arbeitet heute als Professor am Center for Biomedical Engineering beim Massachusetts Institute of Technology.
Im Zuge einer zunächst reinen Grundlagenforschung entdeckte Shuguang Zhang eine Gruppe von Peptiden, die sich unter physiologischen Bedingungen spontan zu vesikulären bzw. tubulären Aggregaten und Netzwerken organisieren. Vorteil der Entdeckung ist, dass diese kontrolliert herstellbaren Nanostrukturen nicht nur ein neues Forschungsgebiet eröffnen, sondern auch breite kommerzielle Anwendungen ermöglichen. Er erhielt bisher zahlreiche Anerkennungen und Auszeichnungen für seine Leistungen.
Bereits jetzt schon werden die von Shuguang Zhang und seinem Team angemeldeten und erteilten Patente auf breiter Basis international lizenziert. Zhang betätigt sich auch weltweit als Berater von zahlreichen Unternehmen. Er selbst gründete ebenfalls ein eigenes Unternehmen, nämlich 3D Matrix, die einen Teil seiner Patente nutzt. Hergestellt werden "Self-Assembly-Peptid-Nanofi brillen Gerüststrukturen", wie sie für 3D Gewebekulturen benötigt werden. 3D Matrix entwickelte auf Basis dieser Technologie zahlreiche Produkte zur Regeneration von Gewebe und zur Wundheilung. Vor kurzem wurde ein sensationelles Verfahren zur Nervenregeneration mit Hilfe der von Zhang entwickelten Peptide veröffentlicht.
Im Tiermodell gelang es bereits, nach der Durchtrennung der Sehnerven mit Hilfe der selbstorganisierenden Peptide eine Wiederherstellung des Sehvermögens zu erreichen. Tatsache ist, dass durch das Peptidgerüst die Lücke zwischen den abgetrennten Nerven enden ohne Narbenbildung überbrückt werden kann. Weiterer Vorteil besteht darin, dass das Peptidgerüst keine Entzündung hervorruft. Diese neue revolutionäre Nano-Technik kann zu einer Revolutionierung in der rekonstruktiven Hirn-Chirurgie, insbesondere aber auch bei der Behandlung von Gehirnschäden im Zuge von Schlaganfällen beitragen.
Shuguang Zhang gründete für die Verwertung der Peptid-Nanostrukturen ein weiteres Unternehmen, NZ3i, das sich als Zulieferer für die Kosmetikindustrie und die pharmazeutische Industrie am Markt positioniert hat.
Die Wilhelm-Exner-Medaille, die 1921 erstmalig an Wilhelm Exner selbst vergeben wurde, wird Persönlichkeiten zuerkannt, die sich besonders für den Techniktransfer engagieren. Geschäftsführer der gleichnamigen Stiftung ist Herr Univ.Prof. Dipl.Ing.Dr. Uwe Sleytr.
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