ICT Austria fordert Offensive für mehr IKT-Investitionen bei KMU
Steuerliche Anreize sollen KMU wettbewerbsfähiger machen
Wien (pts013/18.12.2007/11:15) "Investitionen in moderne Informations- und Kommunikationstechnologie sind ein zentraler Wettbewerbsfaktor. Es ist deshalb alarmierend, dass Österreich in den letzten Jahren in allen einschlägigen Rankings nur mehr im Mittelfeld zu finden ist. Mitverantwortlich dafür sind die geringen IKT-Investitionen der Klein- und Mittelbetriebe. Wenn wir die Chance auf höheres Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze und mehr Wohlstand nicht verspielen wollen, brauchen wir speziell für KMU ein Förderprogramm, das Anreize schafft, in IKT zu investieren. Dadurch kann ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Regierungsziels geleistet werden, unser Land in Sachen Informations- und Kommunikationstechnologien weltweit unter die Top 3-Nationen zu bringen", erklärte heute ICT-Präsident Ing. Mag. Rudolf Fischer vor Journalisten anlässlich der Präsentation einer Studie, die die volkswirtschaftlichen Effekte einer IKT-Förderung von Klein- und Mittelbetrieben bewertet.
Ausgangssituation
Laut Studien-Projektleiter Andreas Kreutzer, Geschäftsführer der Kreutzer Fischer & Partner Consulting GmbH, wächst der Markt für IKT-Ausgaben in Österreich seit 2002 im Durchschnitt nur um 1,6% pro Jahr. Unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen jährlichen Inflationsrate von 1,7% liegt das "Wachstum" somit real bei -0,1%. Besonders schmerzen dabei die mangelnden IKT-Investitionen österreichischer KMU. Diese Defizite bei den IKT-Ausgaben schmälern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und wirken sich mittelfristig negativ auf die Entwicklung der österreichischen Volkswirtschaft aus.
Österreich ist auch im Vergleich der IKT-Ausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt mit 2,7% nicht mehr in einer Spitzenposition. In der internationalen Praxis hat sich laut Kreutzer dazu folgende "goldene Regel" herausgebildet: "Das Mindestmaß an IKT-Investitionen soll bei 3% des Bruttoinlandsproduktes liegen. Gibt eine Volkswirtschaft mehr als 3% aus, ergeben sich für ihre Entwicklung exponentielle positive Auswirkungen. Liegt das Ausgabevolumen unter 3%, sind die Auswirkungen degressiv."
KMU-Offensive 2008 - das Förderprogramm
Als wirkungsvollstes Modell wurde im Rahmen der Studie ein Förderprogramm in Form eines Steuerfreibetrags in der Höhe von 20% bzw. eine Steuerprämie von 9% für zusätzliche IKT-Ausgaben identifiziert. Basis für die Förderung ist der Investitionszuwachs des abgelaufenen Jahres im Vergleich zum Durchschnitt der drei vorangegangenen Jahre. Gefördert werden sollen nicht nur abschreibfähige Investitionen, sondern auch der laufende Aufwand. Um den speziellen Charakter einer KMU-Förderung zu unterstreichen, soll die Förderung mit Eur 60.000,- pro Unternehmen und Jahr gedeckelt werden. Im Rahmen des Programms soll es auch möglich sein, betriebliche Ausgaben für Weiterbildung im IKT-Bereich mit einem 20%igen Bildungsfreibetrag steuerlich zu fördern.
KMU-Förderprogramm bringt makroökonomischen Nutzen
"Die Korrelation zwischen IKT-Investitionen und Wirtschaftswachstum ist eindeutig und der Multiplikatoreffekt des KMU-Förderprogramms ist durchschlagend", zeigte sich Fischer abschließend Richtung Politik überzeugt: "Die Förderung bewegt zusätzliche IKT-Ausgaben in der Höhe von rund Eur 550 Mio., das entspricht einem Zuwachs von fast 8%. Dadurch werden 4.400 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und Eur 71 Mio mehr an Kaufkraft erzeugt." Die dafür benötigte Förderungs-Finanzierung betrage rund Eur 41 Mio., wovon mehr als 85% zielgenau in Unternehmen mit weniger als 250 Arbeitnehmern gehen.
Über ICT Austria
Die wichtigsten Akteure des IKT-Marktes haben sich im Oktober 2006 zur Interessensplattform ICT Austria, einem Netzwerkpartner des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), zusammen geschlossen, um den weiteren Breitbandausbau noch stärker zu stimulieren und die nationale IKT-Politik gezielt und kräftiger als bisher bei der Gestaltung optimaler IKT-Rahmenbedingungen zu unterstützen. Mitgliedsunternehmen sind Alcatel-Lucent Austria AG, Bundesrechenzentrum GmbH, Ericsson Austria GmbH, Kapsch AG, Microsoft Österreich GmbH, Siemens AG Österreich und Telekom Austria TA AG. ICT Austria-Präsident ist Ing. Mag. Rudolf Fischer, Geschäftsführer Mag. Christian Eggenreiter.
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