Mediziner erarbeiten aktuelle Richtlinien zur richtigen Kinderernährung
Über 21 Millionen Kinder in den EU Mitgliedsländern leiden an Übergewicht
Wien (pts018/28.02.2008/10:45) Schätzungen der EU zufolge leiden 21.748.312 Kinder in den Mitgliedsländern an Übergewicht und jährlich erhöht sich diese Zahl um ca. 400.000. Zusätzlich resultiert infolge unausgewogener Ernährung bei manchen Kindern eine Unterversorgung an Spurenelementen, Nährstoffen oder Vitaminen, die zu teils massiven Folgeerkrankungen führen können. Eine Expertenrunde hat dies zum Anlass genommen, in mehreren Sitzungen aktuelle Ernährungsrichtlinien für Kinder zu erarbeiten. Unterstützt wird dieses nachhaltige Projekt durch die AMA Marketing.
Die Zusammensetzung des Experten-Boards
Unter der Leitung von Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Zwiauer (Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Landesklinikum St. Pölten) formierte sich im Juni 2007 der Experten-Board bestehend aus den drei MedizinerInnen Dr. Rudolf Schmitzberger (Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien), Dr. Beate Pietschnig (klinische Pädiaterin, Wien), Prim. Dr. Meinrad Lindschinger (Internist, Laßnitzhöhe) sowie der Ernährungswissenschafterin Dipl.oec.troph. Britta Macho. In diversen Sitzungen und nachfolgenden Abstimmungsgesprächen wurden aktuelle Richtlinien für die richtige Kinderernährung diskutiert und Anfang Oktober verabschiedet. Prof. Zwiauer kommentiert die Wichtigkeit des Projektes wie folgt: "Die Praxis zeigt mir, dass Eltern einfach nicht genau wissen, wie eine ausgewogene Zusammensetzung der Kinderernährung auszusehen hat. Es herrschen hier Unsicherheiten und teilweise auch Falschinformationen vor. Mit den aktuellen Richtlinien wollen wir einen richtigen und leicht verständlichen Ernährungsfahrplan vorgeben."
Die AMA Marketing als Initiator und Unterstützer des Projektes
Die Initiative dieses nachhaltigen Projektes ging von der AMA Marketing aus, die auch die nachfolgende Realisierung ermöglichte. Dazu Dr. Stephan Mikiniovic, Geschäftsführer der AMA Marketing: "Das Thema Kinder & gesundes Essen nimmt für uns einen hohen Stellenwert ein, denn der Grundstein für falsche Ernährung wird schon in der Kindheit gelegt. Daher haben wir beschlossen, dieses Projekt ins Leben zu rufen. Dieses soll den Eltern ermöglichen, für ihre Kinder einen ausgewogenen Speiseplan zusammenzustellen. Damit wollen wir erreichen, dass eine Generation von Kindern heranwächst, die ein richtiges Verhältnis zur Ernährung hat und die Qualität von hochwertigen Nahrungsmitteln zu schätzen und genießen weiß. Denn speziell wir Österreicher sind privilegiert, wenn es um die Frische und Qualität der landwirtschaftlichen Produkte geht. Gesundes Essen mit Genuss wird uns in Österreich leicht gemacht."
Die aktuellen Ernährungsrichtlinien auf einen Blick:
Trinken - Do's and Dont's
* Der Gesamtwasserbedarf beträgt zwischen 0-4 Monaten 680 ml/Tag, zwischen 4-12 Monaten 1000 ml/Tag, von 1 - 4 Jahre 1300 ml/Tag und von 4 bis unter 7 Jahre 1600 ml/Tag.
* Geeignet sind: Trinkwasser, mildes Mineralwasser, ungesüßte Teesorten (ausgenommen Grün- & Schwarztee). Aufgrund der (möglichen) pharmakologischen Wirkung ist Vorsicht bei Kräutertees geboten.
* Gänzlich ungeeignet sind Alkohol und Kaffee.
Ebenfalls nicht zu empfehlen sind Light-Limonaden, Eistee, Kombucha, Energy-Drinks, Kefir sowie Früchteeistee.
* Nach der Abstillphase wird die Muttermilch durch Säuglingsmilchnahrung ersetzt. Die Auswahl der Milchfertignahrung (PRE- oder später "1" Nahrung) erfolgt nach Absprache mit dem Kinderarzt. Die Gabe von Kuhmilch ist ab dem 1. Lebensjahr zu empfehlen.
* Joghurt eignet sich für Kinder ab Ende des 1. Lebensjahres gut, Käse bietet sich ab dem 2. Lebensjahr an. Butter & Margarine können nach dem 10. oder 12. Monat gegeben werden. Die empfohlene Menge liegt bei maximal 2 Teelöffel pro Tag.
* Kinder benötigen üblicherweise keine Light-Produkte, um ein optimales Gewicht zu halten. Transfette sollten grundsätzlich vermieden werden - diese können in Brotaufstrichen, Backwaren, Snacks und frittierten Speisen enthalten sein.
Und alles läuft wie geschmiert
* Fette und Öle sind für die Entwicklung wichtig. Ideal ist im 1. Lebensjahr Rapsöl, danach kann Olivenöl, Kürbiskernöl und Distelöl verwendet werden.
Das Grundgerüst aus Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und Eiweiß.
* Gemüse kann frühestens ab dem 5. Monat, besser um das Alter von 6 Monaten gegeben werden. Grundsätzlich eignet sich jede Sorte bis auf Hülsenfrüchte. Der rohe oder gekochte Zustand sollte im Kleinkindalter abgewechselt werden - beide Zubereitungsarten haben Vorteile.
* Obst sollte ab dem 6. Monat im milchfreien Obst- und Getreidebrei eingeführt werden. Grundsätzlich ist es frisch und als Rohkost zu genießen. Heimische saisonale Obstsorten, wie Äpfel und Birnen eignen sich daher am besten.
* Vollkronprodukte sind für Kinder im 1. Lebensjahr nicht geeignet, später können Weiß- & Vollkornmehl gemischt werden.
* Da Nüsse Allergieauslöser sind, soll die Ernährung bis mindestens zum Ende des 2. Lebensjahres nussfrei gehalten werden, dann in gemahlener Form (empfohlen ist eine Menge von nicht mehr als 2 Teelöffel pro Tag, Nussstückchen können durch Einatmen auch in die Luftröhre geraten und Probleme verursachen).
* Der Bedarf an Eiern liegt im Kleinkindalter bei 1-2 Stück pro Woche (inkl. aller Produkte, auch Kuchen enthält Eier). Rohe Eier sind unbedingt zu vermeiden, um das Kind keinem Salmonellen-Risiko auszusetzen.
* Empfohlen wird Fleisch mehrmals pro Woche. Aufgrund der unterschiedlichen Mineralstoffe und Vitamine sollten sämtliche verschiedene Fleischsorten angeboten werden. Wichtig ist die Zubereitung: Dünsten, Grillen, kurz Anbraten.
* Ab dem 2. Lebensjahr können Fischmahlzeiten angeboten werden. Meeresfrüchte sind Allergieauslöser und sind daher für Kinder nicht zu empfehlen, genauso wenig wie Sushi.
Auf den Punkt gebracht!
* Grundsätzlich sind Kinder in unseren Breiten eher zu dick als zu dünn.
* Flüssigkeiten sollten möglichst häufig zur Verfügung gestellt werden.
* Kinder haben ein gesundes Sättigungsgefühl - der Teller muss also nicht leer gegessen werden.
* Essen sollte wertfrei sein - also keine Belohnung oder Bestrafung sein.
* Schokolade und Süßes ist nur in moderaten Mengen zu genießen.
* Ernährungsfehler, die in der Kindheit gemacht werden, wirken bis ins Erwachsenenalter nach.
Fotos von der heutigen Pressekonferenz stehen unter folgendem Link zum Download bereit: http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=1642
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