pts20080305039 in Leben

Pharmig: Geplante Zwangsrabatte kosten Jobs

Huber: Vor dem ÖGB sind nicht alle Arbeitnehmer gleich


Wien (pts039/05.03.2008/16:27) Pharmig-Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber kommentiert die Aussagen des ÖGB-Sekretärs Bernhard Achitz. Dieser hatte die Ankündigungen begrüßt, die Pharmaindustrie per Gesetz zu Rabatten zu zwingen.

"Ich wundere mich, dass sich jemand an möglichen Zwangsrabatten für eine ganze Industrie 'erfreut'", kommentiert Huber die Aussagen von Achitz und meint weiter: "Noch dazu, wo unserer Meinung nach die Gespräche mit den Sozialpartnern noch nicht abgeschlossen sind." Huber zeigt sich über die offensichtlich feindselige Grundeinstellung mancher Partner im Gesundheitswesen gegenüber der pharmazeutischen Industrie erstaunt: "Der ÖGB wirbt mit dem Slogan 'Macht dich stark'. Anscheinend gilt das aber nicht für die 10.000 Mitarbeiter der Pharmawirtschaft in Österreich".

Fahrlässige Gefährdung von Arbeitsplätzen

"Bei Industriepreisen, die bereits 18,6 Prozent unter dem EU-15-Schnitt liegen, zusätzlich Zwangsrabatte zu verlangen, halte ich für eine fahrlässige Gefährdung von Arbeitsplätzen. Soviel müsste sogar der ÖGB von Wirtschaft verstehen", kommentiert Huber. "Für die Strukturprobleme und Fehler des Managements im Gesundheitssystem versucht man einmal mehr die pharmazeutische Industrie zur Kasse zu bitten", ärgert sich Huber. "Anstatt unpopuläre Reformen anzupacken, wollen sich Teile der Politik darauf beschränken, die Preisschraube bei den Medikamenten anzusetzen", so Huber weiter. Dabei machten die Medikamentenausgaben nach einer fairen Nettorechnung nur 14,6 Prozent des Gesamtbudgets der Krankenkassen aus. Die Zwangsrabatte seien eine planwirtschaftliche Maßnahme, die nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch potentielle Investoren abschrecken werde. "Denn wer investiert schon in ein Land, in dem die Prinzipien der freien Marktwirtschaft für eine ganze Industrie von der Politik ausgesetzt werden?", fragt Huber.

Genug Geld im System

"Mit 26 Milliarden Euro ist genug Geld im System", findet Huber, "die Politik muss sich nur einmal dazu überwinden, unpopuläre Reformen anzupacken - und zwar ohne Angst vor der nächsten Wahl. "Es könne nicht sein, dass man sich nur auf Kürzungen in der Pharma-Branche beschränkt", so Huber. "Schließlich arbeiten gerade in dieser Industrie Menschen, die nicht nur ihren finanziellen Beitrag für das Gesundheitswesen leisten, sondern sich auch jeden Tag mit ihrer Arbeit in den Dienst der Gesundheit stellen."

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