Online-Shop von Shaolin-Tempel stößt auf Kritik
"Wir wollen kein Geld machen, sondern unsere Kultur verbreiten"
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Der Shaolin-Tempel in China wurde 495 n. Chr. gegründet (Foto: shaolintempel.de) |
Dengfeng, China (pte003/28.06.2008/06:10) Der Shaolin-Tempel am Berg Songshan in der chinesischen Provinz Henan ist vor allem als buddhistische Pilgerstätte und für seine Shaolin-Kampfkunst weltweit bekannt. Seit kurzem sorgt das dort ansässige Kloster aber auch durch seine Aktivität im Internet für Aufsehen. Wie das China Internet Information Center (CIIC) auf seiner News-Webseite http://german.china.org.cn mitteilt, hat der Tempel kürzlich mit dem Online-Verkauf seiner Lagerbestände begonnen. Das Shaolin-Kloster, das neben dem Online-Shop auch ein Souvenirgeschäft, ein vegetarisches Restaurant und ein "Erfahrungszentrum" zur Praktizierung des Zen-Buddhismus betreibt, musste sich aufgrund seiner weitreichenden Aktivitäten laut CIIC bereits einige Kritik gefallen lassen. Als buddhistisches Kloster dürfe man nicht kommerziell orientiert sein, ließen kritische Stimmen wissen. "Ziel des Verkaufs dieser Gegenstände ist es nicht, Geld zu machen. Wir wollen dadurch vielmehr die Shaolin-Kultur verbreiten", widerspricht Gu Liying, eine Sprecherin des Tempels.
Die durch den Online-Verkauf erzielten Einnahmen seien zudem ein wichtiges Hilfsmittel, um wohltätige Zwecke weiter unterstützen zu können. "Fünf Prozent des Gewinns vor Steuer gehen an Wohltätigkeitsorganisationen", betont Gu. Alljene Produkte, die nach dem Online-Verkauf noch im Lager übrig sind, würden zu Ende des Jahres an arme Gegenden gespendet. "Der Shaolin-Tempel in der Provinz Henan ist das Mutterhaus der Shaolin-Kultur. Er wurde bereits im Jahr 495 nach Christus errichtet", erklärt Shi Heng Zong, Abt des Shaolin-Tempels Kaiserslautern http://www.shaolintempel.de , im Gespräch mit pressetext. Der Online-Shop des Tempels tue seiner langen Tradition aber keinen Abbruch. "Dass der Tempel sich der Möglichkeiten der modernen Technik bedient, sollte nicht verwundern. Der Vatikan und der Dalai Lama haben ja auch ihre eigene Internet-Homepage", meint Shi Heng Zong.
Den Vorwurf der Kommerzialisierung will Shi Heng Zong nicht gelten lassen. "Das Geld für die Erhaltung der Tempelanlage muss ja schließlich irgendwo herkommen. In der 2.500-jährigen buddhistischen Geschichte musste der Shaolin-Tempel sich immer selbständig erhalten", stellt Shi Heng Zong klar. Es sei eine völlig falsche Vorstellung zu glauben, dass das hierfür notwendige Kapital einfach so vom Himmel falle. "Etwas Ähnliches wie die Kirchensteuer gibt es im Buddhismus nicht. Der Tempel erhält auch keinerlei staatliche Unterstützung", schildert Shi Heng Zong. Um genug Geld für die eigene Erhaltung und die Unterstützung wohltätiger Zwecke zusammen zu bekommen, sei das Shaolin-Kloster vielmehr auf sich selbst angewiesen. "Mit dem Geld werden auch soziale Fonds, Waisenkinder oder Opfer von Naturkatastrophen unterstützt", so Shi Heng Zong.
Der Shaolin-Temple hat seinen Online-Shop auf dem populären chinesischen Online-Handelsportal Taobao http://www.taobao.com eingerichtet. Unter den Produkten, die dort angeboten werden, finden sich unter anderem Gewänder zur Zen-Meditation, Kungfu-Ausrüstungsgegenstände oder Weihräucherstäbchen. Der teuerste Artikel ist ein Buch mit dem Titel "Geheimbuch des Shaolin-Kungfu und der Medizin", das für 9.999 Yuan (rund 1.000 Euro) erhältlich ist.
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