Umfrage: Spendenfreudigkeit steigt
Öffentliche Unterstützung lässt aber zu wünschen übrig
Wien (pts022/30.09.2008/10:30) Spendenmarketing und Fundraising werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen: Bereits jeder Dritte spendet regelmäßig für einen guten Zweck. Doch die staatliche Unterstützung und die gesellschaftliche Akzeptanz von Spenden lassen nach wie vor zu wünschen übrig. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von der Nachrichtenagentur pressetext in Kooperation mit dem Schweizerisch-deutschen Spendenportal sei-sozial.net durchgeführt wurde.
http://www.sei-sozial.net
An der achtwöchigen pressetext-Umfrage zum Thema "Spenden, aber wie? Soziales Engagement in Zeiten des Internet" nahmen über 420 Meinungsbildner und Entscheider aus der Kommunikationsbranche teil. Fast zwei Drittel (65%) meinten, dass die Bedeutung von Spendenmarketing und Fundraising künftig weiter zunehmen werde. Gleichzeitig findet jedoch jeder Zweite (45%), dass private Spenden "öffentlich (staatlich) noch zu wenig unterstützt werden". Die Zustimmung zu Spendenaufrufen ist jedenfalls groß: 74% sagen, dass solche Aufrufe wichtig bzw. in Ordnung sind. Nur 4% empfinden Aufrufe als Belästigung.
Jeder Dritte spendet regelmäßig
Obwohl das Image von Spenden verbesserungswürdig ist, spendet jeder Dritte (31%) regelmäßig. Zwei von drei Befragten (65%) spenden zumindest ab und zu für einen guten Zweck, um das Gefühl zu bekommen, etwas Sinnvolles für Gesellschaft und Umwelt zu tun. Fast jeder zweite Befragte (43%) engagiert sich "seit längerem" für eine gemeinnützige Organisation. Jedem dritten Befragten (36%) fehlt hingegen "der Antrieb", sich ehrenamtlich zu engagieren.
Online-Spenden an erster Stelle
Der Befragung zufolge sind Internet und bargeldlose Wege mittlerweile die gängigste Spendenmethode bei modernen und web-affinen Personengruppen. 29% spenden online oder bargeldlos, gleich dahinter folgen regelmäßiges Spenden per Bankeinzug (22%) und unregelmäßiges Spenden bei öffentlichen Kollekten wie Kirchen, etc. (21%). Spontan oder nach einem Aufruf in den Medien spenden 25%. Nur wenige Leute lehnen es grundsätzlich ab, zu spenden (3%).
Die Motive: "Nützliche Sache" und "Menschen in Not"
Die wichtigsten Motive für Spenden sind der "Einsatz für eine nützliche Sache" (96,9%) oder die "Hilfe für in Not geratene Menschen" (92,6%). Für die Spender geht es auch darum, einen "Beitrag zu einer besseren Welt" (82%) zu leisten, das "gute Gefühl" ist immerhin noch für 69,6% wichtig. Der "Return on Investment"-Faktor oder ein "gutes Geschäft" zu machen, spielen kaum eine Rolle.
Helfen im Inland hat Vorrang
Oberste Priorität beim Spenden haben Initiativen für Menschen in Not im eigenen Land. Im Spendenfall würden sozial Bedürftige im Inland von 51,3% der Befragten unterstützt. Dahinter folgen Initiativen für Kinder und Waisen (48,7%), Umweltschutz (41,8%), Menschenrechte (40,1%) und Katastrophenhilfe (37,1%). Die Unterstützung von Initiativen für Kunst- und Kulturschätze hingegen hält sich mit 12,6% eher in Grenzen. Nur 9% der Befragungsteilnehmer halten es überdies für wichtig, Kirchen oder Religionsgemeinschaften durch Spenden finanziell unter die Arme zu greifen.
Soziales Shoppen als Engagement
Dennoch: Gerade die internet-affine Generation hält sich mit dem Spenden-Engagement noch zurück. Das wollen Plattformen wie sei-sozial.net in Zukunft ändern. Online-Shopper haben hier die Möglichkeit, durch ihren Einkauf ungenutzte Werbeprämien über das Webportal der Initiative an gemeinnützige Organisationen ihrer Wahl zu spenden. Einerseits wird die Idee von mehr als einem Drittel der Befragten (37%) begrüßt, andererseits sind sich 50% der Befragten nicht sicher, ob das System funktioniert, weil sie es nicht kennen. Allerdings würden die Befragungsteilnehmer am ehesten (46%) über eine Plattform wie sei-sozial.net shoppen, wenn sie sich der Seriosität der Sache sicher sind.
Persönliche Überzeugung entscheidet über Mundpropaganda
Jeder Dritte (30%) würde die Idee des sozialen Online-Shoppens weiterempfehlen. Doch bestehen viele der Befragungsteilnehmer (46%) zuerst auf einen Selbstversuch, bevor sie die Plattform an Freunde oder Bekannte weiterempfehlen würden.
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