pts20081020021 Medizin/Wellness, Technologie/Digitalisierung

T-Systems Dialogforum Gesundheit

Experten diskutieren neue Lösungen zur Ressourcenoptimierung


Wien (pts021/20.10.2008/12:08) T-Systems fördert den Dialog im Gesundheitswesen und lud unter dem Titel "Spitalswesen - Fass ohne Boden?" zu einer hochkarätig besetzten Expertenrunde ein. Im Plenum diskutierten Dr. Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, DI Bernd Martetschläger, Geschäftsführer der hospitals Projektentwicklungsgesellschaft, Dr. Hans Jörg Schelling, Obmann der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), sowie Dr. Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit, Wirtschaftskammer Österreich, unter der Moderation von Mag. Andreas Lampl, Chefredakteur der Wirtschaftsmagazin Trend und Format, Lösungen zur Ressourcenoptimierung und gaben Handlungsempfehlungen für eine künftige Gesundheitsreform.

Dr. Hans Jörg Schelling beginnt mit einer Kurzanalyse: "Wenn es so weiter geht wie bisher, ist das Spitalswesen tatsächlich ein Fass ohne Boden. Es gibt in Österreich keine Qualitätsnorm, wir haben es nicht geschafft Kompetenzzentren zu entwickeln. Wir haben es ebenfalls nicht geschafft ein Qualitätssicherheitssystem aufzubauen." Als Lösungsansatz skizziert DI Berndt Martetschläger drei zentrale Punkte: "Es geht erstens um ein Verbessern der Qualität und eine Qualitätssicherung. Zweitens um eine optimale Allokation der Leistungserbringung - also wo macht man was und können wir uns Mehrfachangebote leisten. Drittens geht es darum, finanzielle Anreize zu setzen."

"Effizienz im Spitalswesen bedeutet für mich, die Mittel dort einzusetzen, wo sie dem Patienten den größten Nutzen bringen", erklärt Dr. Michael Heinisch seinen Ansatz für neue Lösungen zur Ressourcenoptimierung. "Ich bin gegen eine Kostenexplosion durch die Investition in Doppelstrukturen und Doppelgleisigkeiten, bin aber für eine Investition in den maximalen Patientennutzen."

"Wir dürfen die Qualität nicht auf dem Opferstock der Finanzdiskussion legen; es gilt sie nicht nur zu halten, sonder darüber hinaus zu verbessern. In diesem Zusammenhang müssen wir in Zukunft das Thema der Qualitätssicherung mutiger angehen", blickt DI Berndt Martetschläger voraus. Auch Dr. Hans Jörg Schelling sieht Qualität ganz klar im Vordergrund und betont: "Qualitätssteigerung und Kostensenkung schließen sich nicht aus - das ist eine Frage der Gesamtplanung."

"Dem österreichischen Gesundheitssystem fehlt insgesamt immer noch der Leidensdruck, um tatsächlich etwas zu verändern", gibt sich Dr. Martin Gleitsmann skeptisch. "Es geht dabei nicht nur um Kosten, sondern um den größten Patientennutzen. Das Spitalssystem in Zukunft braucht zum einen mehr Transparenz, das heißt das Thema eHealth muss vorangetrieben werden. eHealth geht in Österreich viel zu langsam voran. Technologien wie die e-Card sind eine enorm wichtige Basis. Es geht jetzt darum, diese auszubauen; noch fehlt da aber leider die Vernetzung in Österreich. Aktuell ist eher die Gefahr gegeben, dass jedes Land seine Insellösungen umsetzt und so kaum Vorteile durch die Vernetzung geschaffen werden. Es gilt hier rasch die Angst zu nehmen und Bundesstandards zu etablieren." Bei Standards ergänzt Dr. Michael Heinisch: "Wir brauchen für unser System in Zukunft einen zentralen Einkäufer für das Thema Gesundheit: Der schaut dann auf Qualität, Kosten und Zufriedenheit der Patienten."

Dr. Martin Gleitsmann geht noch einen Schritt weiter: "Wir benötigen eine bundesweite Qualitätssicherung, eine betriebswirtschaftlich Führung in den Spitälern und eine gemeinsame Steuerung und Planung." Beim Stichwort "Finanzierung aus einer Hand" waren sich alle Referenten einig. Dr. Hans Jörg Schelling präzisiert: "Solange wir getrennte Finanzierungen haben, werden alle Träger nur auf sich selbst achten. Solange unser System nicht vernetzt ist, wird es immer krank sein." Ein zentrales Finanzierungssystem wurde in der Diskussion auch im Hinblick auf Benchmarks angesprochen. "Man sollte ein System schaffen, um die Einrichtungen vergleichbar zu machen. Es geht nicht um die Diskussion, ob der Benchmark richtig ist, sondern um den Vergleich, warum sind andere besser als ich", skizziert DI Berndt Martetschläger.

Das T-Systems Dialogforum Gesundheit stellt eine Plattform für Impuls, Dialog und Erfahrungsaustausch im kleinen exklusiven Expertenkreis von Entscheidungsträgern des österreichischen Gesundheitswesens dar. Manfred Kösner, Vice President Business Center Health von T-Systems in Österreich, kündigte eine Fortsetzung des Dialogforums im Frühjahr 2009 an. Dabei sollen aufbauend auf den diskutierten Ansätzen konkrete Umsetzungsmaßnahmen und Lösungen für Spitalsträger und Krankenhäuser diskutiert werden, um die vorhandenen Ressourcen effektiver und effizienter einzusetzen.

Alle Fotos vom T-Systems Dialogforum Gesundheit sind abrufbar unter:
http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=1&dir=200810&e=20081016_t&a=event

(Ende)
Aussender: T-Systems Austria
Ansprechpartner: Monika Schmied
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