pte20090218032 in Business

GPC Biotech: Aktienfeuerwerk nach Agennix-Merger

Kapitalbasis weiter gestärkt - Aktie legt bis zu 24 Prozent an Wert zu


Aktionäre hoffen auf erfolgreichen Biotech-Merger (Foto: Martina Böhner)
Aktionäre hoffen auf erfolgreichen Biotech-Merger (Foto: Martina Böhner)

Martinsried/Planegg/Köln (pte032/18.02.2009/13:55) Der deutsche Biotechnologieriese GPC Biotech http://www.gpc-biotech.com schließt sich mit dem US-amerikanischen Branchenkollegen Agennix http://www.agennix.com zusammen. Mit der Bekanntgabe der Kooperation legte das GPC-Papier an der Frankfurter Börse im elektronischen Handelssystem rund 24 Prozent auf 1,20 Euro zu. Im Rahmen der in der Nacht auf heute, Mittwoch, veröffentlichten Ankündigung soll GPC Biotech auf eine neue deutsche Gesellschaft verschmolzen werden, in die die Aktien von Agennix sowie eine Bareinlage über 15 Mio. Euro eingebracht werden. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:52 Uhr) legt sich die Euphorie der Aktionäre jedoch. Das Papier notiert mit einem Plus von immerhin 5,26 Prozent bei 1,04 Euro.

Im Detail beinhaltet die Transaktion, dass GPC-Großaktionär Dievini Hopp BioTech Holding die zusätzliche Bareinlage einbringt. Die Dievini Hopp BioTech gehört dem SAP-Mitgründer Dietmar Hopp. Vorgesehen ist, dass das neu gegründete Unternehmen zu 48 Prozent Agennix gehört und die bisherigen GPC-Aktionäre rund 39,3 Prozent halten. Der Restanteil über 12,7 Prozent geht im Gegenzug für die Bareinlage an die Dievini Hopp BioTech Holding. Bezogen auf einen rechnerischen Wert entspricht dies 1,26 Euro je GPC-Aktie. "Derzeit steht noch aus, was von der neu entstandenen Geschäftseinheit am Ende tatsächlich zu erwarten sein wird. Aus strategischer Sicht passen die Produkt- und Entwicklungsportfolios beider Unternehmen jedoch gut zusammen", unterstreicht Christian Peter, Analyst beim Bankhaus Sal. Oppenheim http://www.oppenheim.de , im Gespräch mit pressetext.

Im Rahmen der laufenden Neuorganisation wurde zudem mitgeteilt, dass GPC-Biotech-Chef Bernd Seizinger und Agennix-Geschäftsführer Rick Barsky in den Aufsichtsrat wechseln. Die Transaktion bewerten Branchenkenner als hilfreichen Schritt für GPC. Schließlich stehen die Deutschen nach dem Scheitern des Antikrebsmittels Satraplatin in der klinischen Phase drei vor den Zulassungsbehörden ohne nennenswertes operatives Geschäft da. Positiv wirkt sich hingegen aus, dass das Unternehmen noch über Barmittel in Höhe von mehr als 40 Mio. Euro aus dem Börsengang verfügt und somit wichtige Weiterentwicklungen von Medikamenten weiter forcieren kann. "Ein offener Punkt, der im Zuge des Zusammenschlusses der beiden Unternehmen noch zu klären wäre, ist, was mit den eingeleiteten Klagen der US-Shareholder von GPC Biotech passiert", merkt Peter auf Nachfrage von pressetext an.

Mit Agennix gewinnt die GPC Biotech AG den Wirkstoffkandidaten Talactoferrin, der bereits bei der Behandlung verschiedener Krebsarten entsprechende Aktivität vorweisen konnte, so GPC Biotech. Das Mittel gilt daher als ein zentraler Hoffnungsträger, da es über einen neuen Wirkmechanismus verfügt, der das Immunsystem unterstützt. Die dritte klinische Forschungsphase hat Agennix bei der Behandlung einer bestimmten Lungenkrebsart bereits eingeleitet. Die Zurückhaltung an der Börse führen Experten trotz anfänglicher Euphorie darauf zurück, dass im Frühjahr des vergangenen Jahres der Zusammenschluss zwischen GPC und der Münchner Biotechfirma Wilex spekuliert worden war. Entsprechend groß ist die Enttäuschung bei den Wilex-Anteilseignern.

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